Studie warnt: Supervulkan kann jederzeit ausbrechen – Welt unvorbereitet auf Wetter-Folgen
Ein globaler Supervulkan-Ausbruch könnte das Klima drastisch verändern – laut Nature-Studie ist die Welt darauf kaum vorbereitet. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
München – Ein dramatischer Bericht der Fachzeitschrift Nature (Ausgabe 635, 2024) zeigt: Die Menschheit ist erschreckend unvorbereitet auf die nächste massive Supervulkan-Eruption. Laut den Studienautoren ist ein Ausbruch mit einem Volcanic Explosivity Index (VEI) von 7 – vergleichbar mit dem des indonesischen Tambora 1815 – statistisch gesehen längst überfällig.
Die Folgen wären global: Eine plötzliche Abkühlung um bis zu 1 °C, Ernteausfälle, Hungersnöte, Wirtschaftskrisen und geopolitische Instabilität. Und dennoch wird das Risiko in Politik, Wirtschaft und Katastrophenschutz weitgehend ignoriert. Die Wissenschaft warnt: Ein solches Ereignis könnte in den nächsten Jahrzehnten eintreten – mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von etwa 16 Prozent.
Klimachaos durch Vulkanausbruch: Warum Frühwarnsysteme fehlen
Trotz der bekannten historischen Auswirkungen – etwa beim „Jahr ohne Sommer“ 1816 – fehlt es an international koordinierten Frühwarnsystemen für Supervulkane. Hochrisiko-Gebiete wie der Yellowstone in den USA oder die Campi Flegrei in Italien sind nur punktuell überwacht. Dort entdeckte man zuletzt eine Schwachstelle.
Ein Ausbruch könnte nicht nur regional Verwüstung anrichten, sondern durch Aschepartikel und Schwefelgase auch das globale Klima über Jahre hinweg verändern. Die Landwirtschaft wäre weltweit betroffen, mit massiven Auswirkungen auf Lebensmittelpreise, Lieferketten und die globale Ernährungssicherheit. Die Nature-Studie betont: Selbst zentrale Organisationen wie der IPCC vernachlässigen diese reale Gefahr bislang in ihren Risikomodellen. Dabei gibt es einige aktive Vulkane auf der Welt.
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Zuletzt gingen eindrückliche Bilder des Ätna um die Welt, der seine Aktivität mit einer riesigen Aschewolke verdeutlichte. In Videos sind Touristen zu sehen, wie sie flüchten.
Gefahr vor Vulkanausbrüchen: Studie fordert internationale Zusammenarbeit
Die Studienautoren fordern einen „Globalen Vulkanrat“, der wissenschaftliche Daten bündelt, Risikozonen systematisch überwacht und Notfallpläne koordiniert. Nur durch eine enge internationale Zusammenarbeit könne die Menschheit auf ein VEI-7-Ereignis angemessen reagieren. Die Kombination aus wachsender Weltbevölkerung, fragiler globaler Infrastruktur und Klimakrise mache einen unvorbereiteten Vulkanausbruch heute gefährlicher als je zuvor. Die zentrale Botschaft: Der nächste Supervulkanausbruch ist keine Frage des Ob, sondern des Wann – und derzeit wäre die Welt auf ein solches Szenario schlecht vorbereitet.