DFB-Frauen kassieren bei EM-Sieg verdoppelte Prämie – doch es gibt kleinen Haken

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Die EM 2025 in der Schweiz könnte für die Frauen Fußball-Nationalmannschaft besonders lukrativ werden. Ab diesem Zeitpunkt können sich die DFB-Damen über Ausschüttungen freuen.

Frankfurt – Die DFB-Frauen zählen bei der diesjährigen Europameisterschaft in der Schweiz naturgemäß zu den Titelfavoriten - neben Teams wie Spanien und England. Bei der EM 2022 hatte sich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft im Finale 1:2 nach Verlängerung gegen Gastgeber England geschlagen geben müssen. Diesmal soll beim vom 2. bis 27. Juli stattfindenden Turnier der letzte Schritt gegangen werden.

Neben dem sportlichen Anreiz, den achten EM-Titel einzufahren, gibt es natürlich auch wirtschaftliche Anreize: Der DFB hat die Prämie für einen möglichen EM-Sieg ausgelobt - und die hat es im Vergleich zu vorherigen Ausschüttungen in sich.

DFB-Frauen könnten doppelt so viel wie bei der letzten EM kassieren

Wie der DFB kürzlich verkündete, erhält jede Spielerin bei einem Final-Triumph 120.000 Euro. Vor drei Jahren in England hätten die Spielerinnen bei einem Titelgewinn lediglich die Hälfte erhalten.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte die Anhebung der Prämie: „Die Entwicklung des Frauenfußballs auf allen Ebenen genießt beim DFB höchste Priorität. Wir brauchen eine nachhaltige Entwicklung der Strukturen und Bedingungen. Und wir brauchen auch mehr Leistungsanreize im Frauenfußball. Die im Vergleich zur vergangenen EM nun verdoppelte Siegprämie ist daher ein wichtiges Zeichen.“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf beim Nations-League-Duell der deutschen Frauen gegen Schottland.
Ihm liegt der Frauen-Fußball am Herzen: DFB-Präsident Bernd Neuendorf. © Marco Steinbrenner/DeFodi Images/IMAGO

Mannschaftsrat und Verband einigen sich auf leistungsbezogene Prämienregelung

Neben der Siegprämie haben sich der Mannschaftsrat um Kapitänin Giulia Gwinn mit dem DFB um Verhandlungsführerin Nia Künzer auf eine leistungsbezogene Prämienregelung geeinigt. Demzufolge erhält das Team von Trainer Christian Wück ab dem Viertelfinale Geld – diese Prämien und die verdoppelte Siegprämie wären also bei einem Ausscheiden im Achtelfinale wirkungslos.

„Für uns als Nationalteam steht der sportliche Erfolg an oberster Stelle. Deswegen war für uns auch schnell klar, dass wir uns auf eine leistungsbezogene Prämienregelung einigen“, kommentierte Kapitänin Giulia Gwinn die Entscheidung.

„Schnell zu einem Konsens gekommen“

Für einen Viertelfinaleinzug gäbe es für jede Spielerin bis zu 45.000 Euro. Eine Halbfinalteilnahme würde mit einer Prämie von 65.000 Euro belohnt. Sollte die DFB-Elf ins Finale im St. Jakob-Park in Basel einziehen, würden 90.000 Euro winken.

„Es war ein sehr konstruktiver und angenehmer Austausch mit dem Mannschaftsrat, in dem wir schnell zu einem Konsens gekommen sind. Es ist das richtige Signal, dass der Leistungsgedanke im Vordergrund steht“, sagte Sportdirektorin Nia Künzer.

Die DFB-Frauen beim Teamfoto im Nations-League-Duell gegen Schottland.
Die DFB-Frauen könnten bei der EM 2025 eine höhere Prämie einstreichen. © Eibner-Pressefoto/Memmler/IMAGO

Prämien nicht frei verhandelbar

Die UEFA hat das Preisgeld von 16 Millionen bei der letzten EM ebenfalls auf die Rekordsumme von 41 Millionen Euro aufgestockt. Der europäische Fußballverband schreibt vor, dass 30 bis 40 Prozent der Einnahmen der teilnehmenden Nationalverbände garantiert an die Spielerinnen gehen müssen.

Im Vergleich zu den DFB-Männern erhalten die DFB-Frauen indes nach wie vor deutlich weniger: Für einen Titel bei der EM 2024 im eigenen Land hätte das Team von Julian Nagelsmann 400.000 Euro pro Spieler bekommen, für den Finaleinzug 250.000. Der Einzug ins Viertelfinale wurde mit 100.000 belohnt. (pp)

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