Unions-Umfrage-Hammer – CDU und CSU stürzen vor Bundestagswahl ab

  • Laura May
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Eine Umfrage zeigt empfindliche Verluste der Union vor der Bundestagswahl 2025. Auf Platz zwei wird es spannend zwischen AfD und SPD.

Berlin – Aktuelle Prognosen zur Bundestagswahl 2025 könnten einen Abwärtstrend der Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz abbilden. Etwa einen Monat vor der Bundestagswahl zeigt eine YouGov-Umfrage, dass der Vorsprung der Union leicht schrumpft, während die SPD aufholt und sich neben der AfD auf den zweiten Platz hebt.

CDU und CSU verlieren im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte und erreichen noch 28 Prozent, wie die repräsentative Befragung des Instituts unter 1858 Wahlberechtigten zeigt. Auch die AfD büßt zwei Punkte ein und kommt auf 19 Prozent.

Kanzlerkandidaten bei der Bundestagswahl 2025: Friedrich Merz (CDU/CSU, l.) und Olaf Scholz (SPD).

Umfrage prognostiziert Aufholkurs der SPD bei der Bundestagswahl 2025

Die SPD gewinnt einen Punkt und erreicht ebenfalls 19 Prozent. Damit liegen sie mit der in Teilen rechtsextremen AfD gleichauf. Die Grünen verbessern sich um einen Punkt auf aktuell 15 Prozent, was ihren höchsten YouGov-Wert seit April 2024 darstellt. Bei den kleineren Parteien bleibt die Sonntagsfrage mehr oder weniger unverändert: Das BSW würde mit 6 Prozent in den Bundestag einziehen, während FDP und Linke mit jeweils 4 Prozent nicht vertreten wären.

Friedrich Merz: Blackrock, Bierdeckel, Parteivorsitz - der Kanzlerkandidat der CDU

Friedrich Merz wurde am 11. November 1955 in Brilon geboren.
Luftbild des Gymnasiums Petrinum in Brilon, wo Friedrich Merz seine Schulzeit verbrachte und 1975 das Abitur ablegte.
Friedrich Merz studierte unter anderem an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Jura.
Friedrich Merz leistet seinen Wehrdienst von Juli 1975 bis September 1976 bei der Artillerietruppe der Bundeswehr in Kusel.
Friedrich Merz: Blackrock, Bierdeckel, Parteivorsitz - der Kanzlerkandidat der CDU

Die Erhebung verdeutlicht die anhaltende Unentschlossenheit vieler Wähler und die Volatilität der Umfragen im Vergleich zu vorigen Wochen. Laut den aktuellen Erhebungen wäre eine große Koalition aus Union und SPD möglich, jedoch nicht eine aus Union und Grünen. Andere rechnerisch mögliche Koalitionen sind politisch aber nahezu ausgeschlossen.

Partei Umfrage-Ergebnis in %
CDU/CSU 28
AfD 19
SPD 19
Grüne 15
BSW 6
FDP 4
Linke 4

Institut: You-Gov. Stand: 21. Januar 2025. Fallzahl: 1858

Bundestagswahl 2025: hohe Unsicherheit unter Wahlberechtigten

Laut der Umfrage von YouGov hat sich fast ein Drittel der Wahlberechtigten noch nicht endgültig festgelegt. 30 Prozent der befragten Personen gaben dies an. Die Umfrage zeigt, dass diese Unentschlossenheit auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist.

Ein Großteil von 79 Prozent fühlt sich von keiner Partei ausreichend repräsentiert. 75 Prozent möchten die weitere Entwicklung abwarten. Zudem empfinden 70 Prozent, dass sie nicht ausreichend informiert sind. Nur 40 Prozent der Befragten meinen, die Positionen der Parteien seien zu ähnlich, um eine Entscheidung zu treffen, während 45 Prozent dieser Ansicht nicht zustimmen.

Bundestagswahl 2025: Umfragen zur Neuwahl sind keine Prognosen

In jüngsten Umfragen anderer Institute lag die Union laut Welt bei 29 bis 31 Prozent, die SPD bei 16 und die AfD bei 19 bis 21,5 Prozent. Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).

Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (lm)

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