Berlin-Köpenick - Unrat im See löst gleich zwei Einsätze des Kampfmittelräumdienstes aus
Ein rätselhafter Fund im Dämeritzsee, einem Gewässer ganz im Osten der Hauptstadt an der Grenze zu Brandenburg, hielt die Berliner Polizei über zwei Tage auf Trab. Die Sorge, es könnte sich um eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg handeln, rief spezialisierte Einheiten zur Bombenentschärfung auf den Plan.
Ein mutiger Badegast wurde auf das Objekt aufmerksam, als er mit dem Fuß dagegen stieß. Der aufmerksame Bürger inspizierte das Objekt mit seinem Boot aus und alarmierte dann die Polizei.
Einsatz über zwei Tage mit überraschendem Ergebnis
Die dafür zuständige Einheit der Polizei machte sich auf den Weg, vermochte jedoch nicht, den Gegenstand ausfindig zu machen. Also riefen die Beamten die Wasserschutzpolizei hinzu, die kam mit einem Boot und entsprechender Sonartechnik. So konnte die Existenz eines Objekts in rund 1,5 Metern Tiefe bestätigt werden. Mit einer Länge von einem Meter und einem Durchmesser von 40 Zentimetern passte das Objekt zu einer Weltkriegsbombe.
Allerdings verhinderte die hereinbrechende Dunkelheit einen sofortigen Tauchgang des Kampfmittelräumdienstes. Mit Tagesanbruch setzten die Taucher der kriminaltechnischen Abteilung ihre Arbeit fort und tauchten in die kalten Fluten. Das herausgeholte Objekt entpuppte sich allerdings nicht als Fliegerbombe, sondern als ein achtlos weggeworfener alter Wasserboiler.

Polizei: Jährlich bis zu 30 solcher Einsätze
Die Polizei stellte klar, dass das illegale Entsorgen von Müll unter Strafe steht. Die Taucher der Polizei Berlin müssen jährlich zu schätzungsweise 15 bis 30 solcher Einsätze aufbrechen, wobei die Zahlen ansteigen. Der Trend geht dahin, dass immer öfter Freizeitmagnetfischer verdächtige Funde aus dem Wasser bergen und die Ordnungshüter alarmieren.
Erst im Januar mussten in Dresden 10.000 Menschen evakuiert werden, weil bei den Abrissarbeiten an der Carolabrücke eine 250 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe in der Elbe zutage kam.
nle/mit dpa