Vatikan rudert zurück - Erst muss Moskau sich bewegen, dann soll Ukraine verhandeln

Franziskus hatte gesagt: „Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.“ Franziskus wurde auch zu Forderungen nach „Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne“ gefragt. Darauf antwortete er: „Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.“

„Keine Aufforderung zur Aufgabe“

Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, betonte nun, dass Bedingungen für Verhandlungen von beiden Konfliktparteien, Russland und der Ukraine, geschaffen werden müssen. Zudem sei es unabdingbar, die Aggression zu beenden. Besonders die russischen Angreifer sollten das Feuer einstellen. In einem Gespräch mit Papst Franziskus habe Parolin die weltweite Kontroverse um das Interview mit dem Papst zur Sprache gebracht. Laut „Corriere della Sera“ habe der Papst betont, dass es sich dabei nicht um eine Aufforderung zur Aufgabe, sondern zum Verhandeln handele. Dies zeige laut Parolin Franziskus' Berücksichtigung des menschlichen Lebens und der hunderttausenden Leben, die durch den Krieg geopfert worden seien.

Zudem äußerte der Kardinal Besorgnis über die Möglichkeit einer Eskalation des Konflikts. Eine Ausweitung des Krieges würde zu neuem Leid, neuen Trauern, neuen Opfern und neuen Zerstörungen führen. Insbesondere seien Kinder, Frauen, ältere Menschen und Zivilisten diejenigen, die den hohen Preis für diesen ungerechten Krieg zahlen.

Befürchtung einer nuklearen Eskalation

Auch bezog er sich auf den israelisch-palästinensischen Konflikt und sprach von der „Verantwortung“ der Konfliktparteien. Beide Situationen hätten gemeinsam, dass sie sich gefährlich ausdehnten, unlösbar erscheinen und Auswirkungen auf verschiedene Länder hätten. Er äußerte Besorgnis über den Hass, der durch solche Konflikte entsteht.

Schließlich sprach er über er seine Befürchtungen hinsichtlich eines möglichen nuklearen Konflikts, der durch einen „Unfall“ ausgelöst werden könne. Er hoffe, dass dies nur strategische Propaganda und keine echte Möglichkeit sei.