Gemeinde wettert gegen Bahn
Eglharting: Rathaus fühlt sich nicht genug zu Brückensperrung informiert – Bürgermeister verweigert Unterschrift
Der Unmut war Bürgermeister Jan Paeplow in der Marktgemeinderatssitzung deutlich anzumerken. Erst am 11. Juni sei die Kommune über die Sanierung der Bahnunterführung an der Anzinger Straße von Eglharting nach Pöring (Gemeinde Zorneding) informiert worden. Die Planungen der Bahn liefen jedoch laut Rathauschef schon seit drei Jahren.
Die Bahn will die Unterführung vom 1. Juli, 7 Uhr, durchgehend bis 13. September, 5 Uhr, dicht machen (wir berichteten). Während dieser Zeit soll der Beton an der Eisenbahnbrücke instand gesetzt werden. Damit der Beton ausreichend aushärten könne, müsse die Straße im Bereich der Brücken Tag und Nacht gesperrt werden. „Wir sind bemüht, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem lassen sich Beeinträchtigungen und Veränderungen im Bauablauf nicht gänzlich ausschließen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Bahn. Die Anwohner würden zusätzlich per Postwurfsendung informiert.
Für die Umsetzung der Sperrung der Straße ist die Gemeinde zuständig. Dazu müssten auch entsprechende Schilder aufgestellt werden. Die dazu notwendige verkehrsrechtliche Anordnung habe er allerdings nicht unterschrieben, so Paeplow auf Nachfrage. Das gehe nicht so kurzfristig. Unter anderem müsse Kontakt mit der Feuerwehr aufgenommen werden. Auch müsste die Ampelanlage angepasst werden. „Es sind noch viele Fragen offen.“ Der Rathauschef bemängelte die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn. Es gebe keine Vorschläge für eine Umleitung. „Da war die Zusammenarbeit mit dem Straßenbauamt wegen der Bauarbeiten an der B 304 sehr viel besser“, so der Bürgermeister. Welche Auswirkungen die noch nicht unterzeichnete verkehrsrechtliche Anordnung hat, ist offen. „Vielleicht kann die Bahn nicht sofort bauen.“ Grundsätzlich sei die Gemeinde natürlich nicht gegen die Sanierung, wenn diese aus Sicherheitsgründen notwendig sei.
Kurzfristig habe es eine Videokonferenz mit der Bahn gegeben, so Paeplow. Dabei seien von Seiten der Bahn Fehler eingeräumt worden. Dort habe man die Tragweite der Entscheidung wohl nicht bedacht. Mit Plänen zu einer Verkehrsberuhigung auf der B 304 hätten die Baumaßnahme der Bahn nichts zu tun, tritt Paeplow entsprechenden Gerüchten entgegen. Überlegt wird, die Verbindungsstraße später zu sperren. Dazu müssten aber noch viele Gespräche geführt werden, sagt der Bürgermeister.
