Von Geschäftsmann bis Social-Media-Star: Wer unterstützt die neue Musk-Partei?
Der reichste Mann der Welt gegen den mächtigsten Mann der Welt: Elon Musk will eine eigene Partei aufbauen. Aber wer würde ihn unterstützen?
Washington, D.C. – Tech-Milliardär Elon Musk will in den USA eine neue Partei aufbauen. Sein ausgewiesenes Ziel: das Zweiparteiensystem aus Donald Trumps Republikanern auf der einen und den Demokraten auf der anderen Seite aufbrechen. Wie weit der reichste Mann der Welt damit kommt, ist unklar. Was er jetzt schon erreicht hat: Mehrere prominente Personen zeigten Interesse an der neuen Partei, die er „America Party“ nennen will.
Von Geschäftsmann bis Social-Media-Star: Wer Musks neue Partei unterstützen würde
Zum Hintergrund: Musk postete am Freitag (4. Juli) eine Umfrage auf X (ehemals Twitter), bei der 65,4 Prozent der Teilnehmer sein Vorhaben, eine neue Partei zu gründen, unterstützten. Dies geschah nach einem Streit mit Trump über sein umfassendes Steuergesetz namens „One Big Beautiful Bill“.
Marc Cuban, ein milliardenschwerer Geschäftsmann und Fernsehstar, deutete in einem Beitrag auf X an, dass er an der Partei interessiert sei, berichtet Newsweek. Auch Anthony Scaramucci, ein ehemaliger Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses und Trump-Unterstützer, schrieb: „Ich würde mich gerne treffen, um darüber zu sprechen.“ Der Social-Media-Star Brian Krassenstein mit über 900.000 Followern schrieb zudem: „Super! Wo können wir weitere Informationen sehen?“
Auch Tyler Palmer, ein Technologieinvestor und -produzent, schlug Maßnahmen vor, wie er die „America Party“ unterstützen könnte, etwa durch die Modernisierung des Militärs mit KI und Robotik, und fragte: „Wohin schicken wir unsere Spenden, wenn diese Maßnahmen auf der Plattform stünden?“
Trump Unterstützer kritisieren Pläne: Musk könne als Nicht-Amerikaner nie US-Präsident werden
Die Initiative von Musk stieß aber auch auf erhebliche Kritik: „Ich schätze Musk sehr für seinen Einsatz für die Meinungsfreiheit und seine Arbeit bei der Aufdeckung von Geldverschwendung, Betrug und Korruption in der Bundesverwaltung. Dennoch wäre es meiner Ansicht nach besser, wenn er seine Reformbemühungen innerhalb der republikanischen Vorwahlen vorantreiben würde, statt eine neue Partei ins Leben zu rufen“, so Roger Stone, ein erfahrener republikanischer Politikberater und Unterstützer Trumps.
Musk ist in den vergangenen Wochen komplett entgleist und zu einer Vollkatastrophe geworden.
Auch Trumps ehemaliger Chefstratege Steve Bannon kritisierte die Partei in der Freitagsausgabe seines Podcasts „The War Room“. Er bezeichnete Musk als „Trottel“ und verwies darauf, dass Musk als Nicht-Amerikaner keine Partei gründen könne. Tatsächlich kann der Gründer der Raumfahrtfirma SpaceX kann selbst nicht Präsident werden, weil er in Südafrika geboren wurde.
Als reichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 360 Milliarden Dollar sieht Musk sich aber in der Lage, den Ausgang von Wahlen auf verschiedenen Ebenen maßgeblich beeinflussen zu können. So drohte Musk bereits vor Wochen, Gegenkandidaten für Kongressabgeordnete zu unterstützen, die für das Trump-Gesetz stimmen.
Auswirkungen von Musks Partei-Plänen noch unklar: Trump nennt Ex-Verbündeten eine „Vollkatastrophe“
Noch ist unklar, welche politischen Auswirkungen der Schritt haben wird. Musks Partei könnte theoretisch die Republikaner bei den Zwischenwahlen zum Kongress im kommenden Jahr und auch bei den Präsidentschaftswahlen zwei Jahre später wichtige Stimmen kosten. Der Tech-Milliardär hatte bereits am Freitag (4. Juli), als Trump sein Steuergesetz feierlich unterschrieb, einen möglichen Schlachtplan veröffentlicht. Demnach will er einige Sitze im Repräsentantenhaus und Senat erobern und so zur entscheidenden Stimme bei wichtigen Gesetzesvorhaben werden.

Musk hatte Trump im Präsidentschaftswahlkampf im vergangenen Jahr mit der Summe von schätzungsweise bis zu 280 Millionen Dollar (rund 238 Millionen Euro) unterstützt und ihm nach dessen Amtsantritt im Januar mehrere Monate als Berater für den Bürokratieabbau gedient. Im Mai schied er aus dieser Tätigkeit aus, um sich wieder mehr um seine Unternehmen kümmern zu können, zu denen der Autobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX gehören.
Trump selbst hat die Pläne seines ehemaligen Beraters Musk für die Gründung einer eigenen Partei als „lächerlich“ bezeichnet und den Streit zwischen den einstigen Verbündeten weiter angeheizt. Musk sei in den vergangenen Wochen „komplett entgleist“ und zu einer „Vollkatastrophe“ geworden, schrieb Trump am Sonntag (6. Juli) in seinem Onlinedienst Truth Social. Fakt ist aber: Wenn weitere Einzelheiten über die Partei ans Licht kommen, ist es wahrscheinlich, dass auch andere hochrangige Politiker dazu Stellung nehmen werden, analysiert Newsweek. (bg)