Woran die Menschen in Bayern am häufigsten sterben – viele Fälle wären vermeidbar
Aus den Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik ist die häufigste Todesursache in Bayern herauszulesen. Mehr als 10.000 Menschen fielen ihr zum Opfer.
München – Woran sterben die Menschen in Bayern? Die reinen Zahlen sind eine Frage für das Bayerische Landesamt für Statistik. Im September 2023 wurden die Zahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Es sind somit die aktuellsten Zahlen für den Freistaat – und sie geben Aufschluss darüber, welche Todesursache die häufigste in Bayern ist.
Die häufigste Todesursache in Bayern – sie wäre in vielen Fällen vermeidbar
Laut Bayerischem Landesamt für Statistik ist die häufigste Todesursache in Bayern die chronische ischämische Herzkrankheit. Im Jahr 2022 starben daran knapp 10.800 Menschen. Mit rund „70 Sterbefällen pro 100 000 Einwohner stellt sie die häufigste Todesursache dar“, schreibt das Landesamt in seiner Pressemitteilung. Doch worum handelt es sich dabei genau?

Die chronische ischämische Herzkrankheit ist auch bekannt als koronare Herzkrankheit (KHK). Dabei „sind die Herzkranzgefäße (Koronararterien), die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen, verkalkt“, erklärt das Deutsche Herzzentrum auf seiner Website dhzb.de. Durch diese Verkalkungen können Engstellen und Verschlüsse entstehen, die den Blutfluss behindern. Daraus ergeben sich gleich mehrere, gesundheitlich teils fatale Folgen – von der Herzschwäche bis zum Herzinfarkt. An letzterem sterben in Bayern laut Statistikamt jährlich 6900 Menschen, der Myokardinfarkt liegt damit auf Platz vier der häufigsten Todesursachen im Freistaat.
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Die Ursachen für die koronare Herzkrankheit – sie ist meist vermeidbar
Die Ursachen für eine koronare Herzkrankheit lassen sich überspitzt in zwei Kategorien unterteilen: in unvermeidbare und vermeidbare. Zu den unvermeidbaren Risikofaktoren zählen laut herzstiftung.de genetische Veranlagungen, geschlechterspezifische und altersbedingte Risikofaktoren. So können in der Regel Frauen ab dem 55. Lebensjahr erkranken, Männer ab dem 45. Lebensjahr.
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Doch es gibt auch vermeidbare Risikofaktoren, die jeder Mensch selbst in der Hand hat. Zu diesen zählen Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und Cholesterin. Auch das Vorbeugen von Diabetes mellitus (vor allem durch gesunde und ausgewogene Ernährung) senkt das Risiko für KHK. Zudem sollte man auf den Blutdruck achten – das Gefährliche an diesem ist, dass er anfangs keine Beschwerden verursacht und somit lange unbemerkt bleiben kann.
Auf Platz zwei der häufigsten Todesursachen in Bayern steht derweil Demenz. 8000 Menschen fielen der Erkrankung des Gehirns im Jahr 2022 zum Opfer. Auf Platz drei folgte Corona (7600 Sterbefälle), auf Platz vier der Herzinfarkt, auf fünf folgen die Herzinsuffizienzen (5500) und auf sechs Krebserkrankungen im Bereich der Lunge und Bronchien (5300). Das Bayerische Landesamt für Statistik schließt die Pressemitteilung aber mit einer positiven Nachricht, denn „die Sterbefallzahlen in Folge von Krankheiten des Atmungssystems, des Kreislaufsystems sowie bösartige Neubildungen sind leicht zurückgegangen“. (fhz)