Christoph Daum und Uli Hoeneß: Versöhnung mit Bayern-Patron kurz vor dem Tod
Christoph Daum und Uli Hoeneß lieferten sich jahrelang eine erbitterte Feindschaft. Kurz vor dem Tod der Trainer-Legende kam es zur emotionalen Versöhnung.
München – Christoph Daum ist am Samstag im Alter von 70 Jahren gestorben. Die Trainer-Legende, die dem Lungenkrebs erlag, sei „friedlich im Kreise seiner Familie verstorben“, teilte die Deutschen Presse-Agentur mit. Seinen Frieden hat Daum kurz vor seinem Tod noch mit Uli Hoeneß, dem langjährigen Manager und Präsidenten des FC Bayern München, gemacht. Die beiden Alphatiere pflegten einst eine jahrelange Feindschaft.
Christoph Daum und Uli Hoeneß: Versöhnung nach erbitterter Feindschaft
Daum befand sich stets im Dauerstreit mit Hoeneß, der im berühmt-berüchtigten Sportstudio-Duell 1989 gipfelte. Als Kölner Trainer und später beim VfB Stuttgart, mit dem er die Bayern im Meisterkampf 1992 stürzte, lieferte er sich eine verbale Auseinandersetzung mit Hoeneß. Die beiden Männer gingen damals beinahe aufeinander los.
Mit dem Ehrenpräsidenten der Bayern versöhnte sich Daum bei einem persönlichen Treffen am Tegernsee. „Ich habe mir sicherlich nicht nur Freunde gemacht. Heute kann ich sagen, ich habe mit allen meinen Frieden geschlossen – auch mit Uli Hoeneß“, sagte Daum.

Das Treffen, bei dem es zwischen Daum und Hoeneß nach jahrelanger Feindschaft zum klärenden Gespräch kam, ereignete sich im Zuge der Dreharbeiten zur Sky-Dokumentation „Daum – Triumphe & Skandale“. „Ich habe ihn angerufen und gefragt, ob er für die Doku mal eine Stunde zur Verfügung steht. Er hat spontan ja gesagt und dann haben wir uns am Tegernsee getroffen“, sagte Daum im Oktober 2023 im Sport 1 Doppelpass.
Bereits in den letzten Jahren habe sich das Verhältnis der beiden normalisiert, beide stünden in regelmäßigem telefonischen Kontakt, sagte Daum. „Aber ich glaube, es ist etwas anderes, wenn du das dann nochmal im Bild siehst, wie sich beide umarmen“, freute sich Daum über die Aussprache. Ein Video zeigt, wie sich beide zur Begrüßung herzlich umarmen.
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Verstorbener Christoph Daum von Hoeneß-Satz berührt
Bei dem rund anderthalbstündigen Versöhnungsgespräch sei es kaum um alte Streitereien gegangen. „Wir haben einiges angerissen, aber nicht rauf und runter diskutiert. Das ist verschüttete Milch. Was willst du da ausdiskutieren?“, sagte Daum. „Was herüberkommt ist, dass Leute, die sich bekämpft haben, wieder zusammensetzen. Wieder miteinander sprechen, statt übereinander. Wieder Brückenbauer sind“, erklärte Daum. „Und das war in der heutigen Zeit für mich ein wichtiges Signal an diese Gesellschaft und das ist uns gelungen“.
Hoeneß, der sich auch mit dem kürzlich verstorbenen Willi Lemke eine erbitterte Feindschaft lieferte, soll offenbar gesagt haben: „Nur zwei große Persönlichkeiten können sich so bekämpfen“. Dieser Satz habe Daum sehr berührt. Rund ein Jahr nach der Versöhnung am Tegernsee ist Daum nun in Frieden verstorben. (ck)