Protestierende gegen Massentourismus spritzen Touristen mit Wasserpistolen nass

Mit bunten Wasserpistolen haben Demonstrierende am Sonntag in Barcelona und Palma de Mallorca Touristen gezielt nassgespritzt, um gegen den Massentourismus zu protestieren, so „CBS News“. Die Aktionen richteten sich gezielt gegen Touristen, die etwa in Straßencafés saßen oder durch die Altstadt flanierten. „Die Wasserpistolen sollen die Touristen ein bisschen nerven“, sagte ein Demonstrant laut „AP“ lachend, nachdem er ein Paar in einem Straßencafé nassgespritzt hatte. „Barcelona wurde an die Touristen übergeben. Wir kämpfen dafür, die Stadt den Bewohnern zurückzugeben.“

Demonstranten bespritzten sich zur Abkühlung auch selbst

Die Proteste waren Teil einer größeren Aktion in mehreren südeuropäischen Städten – darunter auch Lissabon und Venedig. Auf Mallorca marschierten rund 5.000 Menschen durch Palma, viele davon ebenfalls mit Wasserpistolen. Einige besprühten jedoch nur sich selbst, um sich bei über 28 Grad abzukühlen, so „AP“. 

Proteste gegen Massentourismus
Proteste gegen Massentourismus Getty Images

Ziel war es laut „CBS News“, auf die Folgen des Massentourismus aufmerksam zu machen: steigende Mieten, der Verlust von Wohnraum durch Kurzzeitvermietungen und die Verdrängung lokaler Geschäfte.

Hostelmitarbeiter spucken zurück

„Wir werden systematisch verdrängt“, beklagte sich ein Demonstrant. Seine Miete sei um über 30 Prozent gestiegen und traditionelle Läden würden durch Souvenirshops, Burgerketten und Bubble-Tea-Läden ersetzt.

In Barcelona klebten Aktivisten laut „AP“ auch Sticker mit Aufschriften wie „Tourist Go Home“ und Bildern von Wasserpistolen an Hosteltüren. Vor einem großen Hostel kam es zu einer angespannten Szene: Demonstrierende bespritzten die Mitarbeiter mit Wasser und zündeten Feuerwerkskörper. Einer der Mitarbeiter spuckte daraufhin in Richtung der Demonstranten.