Nahost-Konflikt im Ticker - Deutsch-Israelin Arbel Yehud in Gaza an Rotes Kreuz übergeben

Sehen Sie oben im Video: Chaos und Tumult bei Geisel-Übergabe - Israel nennt Szenen „schockierend“

Bericht: Israel ließ 110 palästinensische Häftlinge frei

Freitag, 31. Januar, 05.05 Uhr: Israel hat mit Verzögerung 110 palästinensische Häftlinge im Austausch gegen israelische Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen freigelassen. Wie die „Times of Israel“ unter Berufung auf die israelische Gefängnisbehörde berichtete, wurden die Palästinenser Stunden nach der Freilassung israelischer Geisel entlassen. 66 der Palästinenser kehrten demnach ins Westjordanland zurück und 14 nach Ost-Jerusalem. Neun seien in den Gazastreifen gebracht worden, 21 weitere über Ägypten ins Ausland.

Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hatte Israel die Freilassung der Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zunächst aufgeschoben. Von den 110 palästinensischen Häftlingen waren mehr als 30 wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden.

Busse mit palästinensischen Häftlingen nach Verzögerung losgefahren

16.37 Uhr: Busse mit palästinensischen Häftlingen sind nach einer Verzögerung aus dem israelischen Ofer-Gefängnis nahe Ramallah losgefahren. Videobilder zeigten, wie die Busse von israelischen Militärfahrzeugen begleitet wurden. Die Insassen sollten im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gegenzug für drei israelische Geiseln aus der Haft entlassen werden, die zuvor im Gazastreifen freigekommen waren.

Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Freilassung in Chan Junis hatte Israel die Freilassung der Häftlinge zunächst aufgeschoben. Angehörige warteten in Ramallah ungeduldig auf die Gefangenen. Die israelische Armee wollte allerdings Freudenfeiern im Westjordanland verhindern.

Israel setzt Freilassung palästinensischer Gefangener aus

13.41 Uhr: Israel will die Freilassung palästinensischer Gefangener bis auf Weiteres aussetzen. Nach der chaotischen Freilassung der sieben Geiseln im Gazastreifen am Donnerstag wurde die israelische Strafvollzugsbehörde von der politischen Ebene angewiesen, die Freilassung palästinensischer Gefangener zu stoppen. Das berichtet die „Jerusalem Post“.

Laut einem Bericht der „Times of Israel“ sollen die Gefangenen schon in Bussen gesessen haben. Doch dann kam der Befehl, dass die Gefangenen wieder aussteigen sollten.

„Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz haben angeordnet, dass die für heute geplante Freilassung der Terroristen verschoben wird, bis die sichere Ausreise unserer Geiseln in den nächsten Tagen gewährleistet ist“, zitiert die „Jerusalem Post“ einen Regierungssprecher.

Netanjahu: „Schockierende Szenen“ der Geiselfreilassung

13.05 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich angesichts der chaotischen Szenen bei der Übergabe zweier deutsch-israelischer Geiseln entsetzt gezeigt. „Dies ist ein weiterer Beweis für die unvorstellbare Grausamkeit der Terrororganisation Hamas“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.

Er sprach demnach von „schockierenden Szenen“. Netanjahu rief den Angaben zufolge die Staaten, die das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas vermittelt haben, dazu auf, dafür zu sorgen, dass sich derartige Szenen nicht wiederholen und die Sicherheit der Geiseln gewährleistet wird.

Aufnahmen des arabischen TV-Senders Al-Dschasira zeigten, wie die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch eine große, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen mussten.

Bericht: Zweiter Deutsch-Israeli in Gaza an IKRK übergeben

12.53 Uhr: Islamisten im Gazastreifen haben im Zuge einer vereinbarten Geisel-Freilassung nach Medienberichten auch den zweiten Deutsch-Israeli an das Rote Kreuz übergeben. Der 80 Jahre alte Gadi Moses sei in einem IKRK-Fahrzeug, berichteten israelische Medien und der arabische Sender Al-Dschasira. Zuvor sei auch die 29-jährige Deutsch-Israelin Arbel Yehud übergeben worden.

Armee: Sieben Geiseln in Gaza ans Rote Kreuz übergeben

12.28 Uhr: Islamisten im Gazastreifen haben im Zuge einer vereinbarten Geisel-Freilassung zwei Israelis und fünf ausländische Staatsbürger an das Rote Kreuz übergeben. Dies teilte die israelische Armee unter Berufung auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit. Sie seien unterwegs zur Übergabe an das Militär.

Bericht: Deutsch-Israelin in Gaza ans Rote Kreuz übergeben

12.04 Uhr: Islamisten im Gazastreifen haben im Zuge der vereinbarten Geisel-Freilassung nach Angaben des israelischen Fernsehens die Deutsch-Israelin Arbel Yehud an das Rote Kreuz übergeben. Auch das Rote Kreuz habe dies bestätigt, hieß es in dem Fernsehbericht. In einer Live-Fernsehübertragung waren zuvor allerdings chaotische Szenen zu sehen - im dichten Gedränge in Chan Junis war nicht klar zu erkennen, was an den weißen Fahrzeugen der Hilfsorganisation geschah.

Nach Medienberichten musste die 29-jährige Geisel durch eine riesige, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen von einer „Via Dolorosa“. 

Unklar war zunächst, wo sich die zweite deutsch-israelische Geisel befand, die heute freigelassen werden soll - der 80-jährige Gadi Moses. Zuvor war im Norden des Gazastreifens eine israelische Soldatin freigelassen worden.