Neue Räume: „E-Werk 2.0“ am Steinmetzplatz
Das E-Werk Tegernsee hat Büro- und Lagerräume am Steinmetzplatz 3 erworben und will Teile des Unternehmens dorthin verlagern. Auch das Archiv der Stadt sowie der Tegernseer Tal Verlag sollen dort einziehen. Es ist ein glücklicher Zufall, dass es sich um jenen Ort handelt, an dem 1896 die Geschichte des E-Werks begann.
Tegernsee – Das Geschäft ist gerade erst über die Bühne gegangen: Am Steinmetzplatz 3 in Tegernsee, wo sich bisher acht Büroeinheiten befanden, hat das E-Werk Tegernsee 650 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss erworben, zudem rund 300 Quadratmeter im Untergeschoss, wo sich bisher verschiedene Lagerflächen befanden. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sowie im Untergeschoss werden jetzt umgebaut und neu genutzt. Im Juni hatten sich die Mitglieder des Bauausschusses bereits mit einem entsprechenden Antrag auf Baugenehmigung für den Umbau und die Sanierung befasst und dabei ohne Debatte komplett zugestimmt. Exklusiv für unsere Zeitung erklärt nun Manfred Pfeiler, Geschäftsführer des E-Werks Tegernsee, was es damit auf sich hat.
Acht Büroeinheiten und Lager verschiedener Firmen befanden sich bisher hinter einem schlichten Windfang am Ende einer Treppe. „Als klar wurde, dass die Flächen für unsere Zwecke infrage kommen und wir die Nutzungseinheiten kaufen können, wurde den Mietern gekündigt“, berichtet Pfeiler. Alle Kündigungen seien problemlos über die Bühne gegangen.
Pläne werden zügig umgesetzt
Der Rottacher Architekt Florian Erhard fertigte sogleich die Pläne, die nun umgesetzt werden. „Wir schaffen hier das E-Werk 2.0“, sagt Pfeiler und meint damit großzügige Büros mit Teeküche und einem knapp 38 Quadratmeter großen Besprechungsraum, der auch extern angemietet werden kann. „Alles wird modern und offen gestaltet“, kündigt der Geschäftsführer an und erklärt das Nutzungskonzept, mit dem eine Rochade vollzogen wird. So soll der bisher am benachbarten Firmensitz an der Hochfeldstraße 5 untergebrachte technische Bereich an den Steinmetzplatz 3 ziehen – also die Installationsabteilung und das Zählerlager.
Künftige Ausrichtung: umfänglicher Dienstleister im Energiesektor
Das Gebäude, in dem auch sechs Wohneinheiten untergebracht sind, soll dann umgebaut und die Zahl der Wohnungen verdoppelt werden. Ein entsprechender Bauantrag, kündigt Pfeiler an, soll noch im Juli im Bauausschuss der Stadt behandelt werden. In Angriff genommen werde dieser Umbau dann, wenn die Räume am Steinmetzplatz bezugsfertig sind. Dank der Baumaßnahmen soll die bisherige Enge in der Verwaltung der Vergangenheit angehören, wenngleich die Vertriebsabteilung für Strom und Gas – laut Pfeiler „die Kernkompetenz“ – mit rund zwölf Mitarbeitern sowie einem Teil der bisherigen Verwaltung an der Hochfeldstraße 3 verbleibt. Zwölf Mitarbeiter werden am Steinmetzplatz ihren Arbeitsplatz bekommen, wo das E-Werk laut Pfeiler seine zukünftige Ausrichtung als umfänglicher Dienstleister im Energiesektor vorantreibt.
Gleich drei große Projekte
Der Geschäftsführer kündigt noch weitere Pläne an. Weil für die verdoppelte Anzahl an Wohnungen mehr Parkplätze nötig sind, will das E-Werk eine unterirdische Parkfläche bauen: Auf der nördlichen Schulhoffläche, wo jetzt die Interimshalle der Feuerwehr steht, sollen etwa 40 Parkplätze entstehen für direkte Anwohner, die Schule, das Feuerwehrhaus und das E-Werk. Darüber entsteht eine Multifunktionsfläche. „Wir planen also drei große Projekte“, sagt Pfeiler. „Alles greift wie ein Zahnrad ineinander.“
Zurück zum Steinmetzplatz: In einem etwa 130 Quadratmeter großen Bereich der umgebauten Räume am Steinmetzplatz soll auch das Archiv der Stadt Tegernsee unterkommen. Es ist bisher auf mehrere Stellen im Ort verteilt und bekommt damit ein neues Zuhause. Auch der Tegernseer Tal Verlag, an dem alle fünf Tal-Gemeinden beteiligt sind, zieht von der Hochfeldstraße an den Steinmetzplatz. Die Flächen für Archiv und Tal-Verlag werden jeweils vermietet. Pfeiler spricht von einer Investitionssumme von rund 500 000 Euro für die Baumaßnahme am Steinmetzplatz – ohne Kaufpreis.
In etwa einem Jahr sollen die Räumlichkeiten am Steinmetzplatz bezugsfertig sein. Dann heißt es zurück zu den Anfängen. Denn am Steinmetzplatz hat einst die Geschichte des E-Werks begonnen.