Bericht: Israel setzt zerstörerischste Bombe in zivilen Gebieten Gazas ein
Ein Bericht zweifelt die israelischen Beweise für eine Hamas-Zentrale unter dem Shifa-Krankenhaus an. Der US-Sicherheitsrat verschiebt erneut eine Abstimmung zum Nahost-Konflikt. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
- Weltsicherheitsrat fordert mehr humanitäre Hilfen für Gazastreifen
- Bericht: Israels Armee setzt zerstörerischste Bombe in zivilen Gebieten Gazas ein
- Israelisch-amerikanischer Mann in Hamas-Gewalt tot
- Bericht: Israelische Beweise für Hamas-Zentrale unter Shifa-Klinik nicht eindeutig genug
- Israel fordert weitere Anwohner im Gazastreifen zur Flucht auf
- Hamas-Ministerium meldet mehr als 20.000 Tote in Gaza
- UN warnen vor "unmittelbarer Hungersnot" im Gazastreifen
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Weltsicherheitsrat fordert mehr humanitäre Hilfen für Gazastreifen
18.36 Uhr: Der Weltsicherheitsrat hat sich nach tagelangem Ringen auf eine Resolution für mehr humanitäre Hilfen im Gazastreifen geeinigt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bericht: Israels Armee setzt zerstörerischste Bombe in zivilen Gebieten Gazas ein
18 Uhr: Israels Armee (IDF) setzt im südlichen Gazastreifen offenbar eine ihrer zerstörerischsten Bomben ein – in Gebieten, die sie für Zivilistinnen und Zivilisten eigentlich als sicher ausgewiesen hatte. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf eine Videoanalyse von Satellitenaufnahmen und Einschätzungen von US-Militärexperten. Demnach setze die IDF offenbar regelmäßig Bomben ein, die knapp 1.000 Kilogramm wiegen und so einen Krater von mehr als zwölf Metern Durchmesser hinterlasse.
Im südlichen Gazastreifen habe die "New York Times" anhand dieser Angaben mindestens 208 Krater in Satellitenbildern und Drohnenaufnahmen feststellen können. Diese ließen darauf schließen, dass die Bomben eine "allgegenwärtige Bedrohung für Zivilisten darstellen, die im Süden des Gazastreifens Sicherheit suchten." Die IDF wollte sich auf Anfrage des US-Mediums nicht näher zu dem möglichen Einsatz der Bomben äußern. Israels Priorität sei die Zerstörung der Hamas, "Fragen dieser Art" würden zu einem späteren Zeitpunkt geprüft werden. Die IDF versuche den Schaden für die Zivilbevölkerung jedoch zu begrenzen.
Wie Experten im Gespräch mit der "New York Times" erklären, wird der Bombentyp, den Israels Armee einsetzt, zwar von mehreren westlichen Armeen eingesetzt, vom US-Militär jedoch mittlerweile nicht mehr in dicht besiedelten Gebieten verwendet. Grund dafür sei seine Zerstörungskraft.
Nach Beschuss aus Libanon: Israel greift Hisbollah-Stellungen an
16.17 Uhr: Israelische Kampfjets haben nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Terrororganisation Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Die Attacke erfolgte als Reaktion auf mehrere Raketenangriffe der Miliz auf Ziele im Norden Israels, teilt die Armee mit.
Die israelische Artillerie habe zunächst die Stellungen beschossen, aus denen heraus die Raketen abgefeuert worden waren. Anschließend stiegen israelische Kampfjets auf, die die Raketenstellungen angriffen. Darüber hinaus seien "Terror-Infrastruktur" sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden.
Das israelische Militär machte zunächst keine Angaben, ob es bei den Raketenangriffen auf israelischer Seite Tote oder Verletzte gab. Die Terrororganisation gab bekannt, dass ihre Angriffe israelischen Kasernen und Truppenkonzentrationen im Norden Israels gegolten hatten. Zugleich seien bei den israelischen Angriffen zwei Hisbollah-Terroristen getötet worden, heiß es weiter. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Angaben zunächst nicht überprüfen.
Israelisch-amerikanischer Mann in Hamas-Gewalt tot
16.10 Uhr: Ein 73 Jahre alter Mann in der Gewalt der Hamas ist Zeitungsberichten zufolge tot. Terroristen hätten ihn bereits am 7. Oktober ermordet und seine Leiche mit in den Gazastreifen genommen, melden die Zeitungen "Haaretz" und "Jerusalem Post" unter Berufung auf seinen Heimatort Nir Oz. Seine Leiche sei noch im Gazastreifen.
Der Jazz-Musiker besaß Medien zufolge neben der US- auch die israelische Staatsbürgerschaft. Seine Frau, ebenfalls Doppelstaatlerin, wurde auch am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt.
Das Paar habe zum Zeitpunkt des Massakers einen Spaziergang durch den Kibbuz gemacht. Terroristen hätten ihrem Mann in den Kopf und ihr in den Arm geschossen, berichtete die Frau Medien zufolge Nachbarn am Telefon, als sie um Hilfe rief. Seitdem habe es kein Lebenszeichen mehr von den beiden gegeben.
EU bereitet Unterstützung Militäreinsatz Rotes Meer vor
16.00 Uhr: Die EU bereitet eine Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen Vorschlag gemacht, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation Atalanta ausgeweitet werden könnte. Er wird derzeit von den 27 EU-Staaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.