Verhandlungen zwischen Land und Musk-Firma: Darum kauft Brandenburg Grundstück von Tesla zurück
Tesla fällt als E-Auto-Hersteller auf dem europäischen Markt zurück. In Brandburg laufen Verhandlungen mit der Gigafactory von Elon Musk.
Es ist ein Auf und Ab. Oder ein Ab und Auf – im Falle aktueller Entwicklungen im europäischen Automarkt. Ging der Absatz im Juni noch um mehrere Prozentpunkte zurück, legte er im Juli wieder um 7,4 Prozent zu. Der Branchenverband ACEA stellte jüngst die Zahlen für den Monat vor. Deutlicher Verlierer: E-Autoersteller Tesla. Elon Musks Unternehmen verzeichnet einen Absatzeinbruch von knapp 42 Prozent. Nun liegt Tesla hinter chinesischen Marken wie BYD und SAIC. Brandenburg kaufte zuletzt Flächen von rund 13 Hektar von Tesla zurück, die der US-Konzern für seine Gigafactory dort erworben hatte. Ein Zeichen, dass der Standort in Deutschland vor dem Aus steht?
Brandenburg kauft von Musk-Unternehmen Fläche der Landesstraße zurück
„Im Jahr 2020 hatte Tesla eine Fläche von rund 300 Hektar vom Landesbetrieb Forst erworben. Auf dieser Fläche sollte neben der Fabrik unter anderem auch Infrastruktur für die Zulieferung und den Abtransport der produzierten Fahrzeuge entstehen“, heißt es vom Landesministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz auf Anfrage dieser Redaktion. Im Rahmen der Änderung eines Bebauungsplanes wurde die verkehrliche Erschließung der Vorhabenfläche geregelt – darunter eine neue Anschlussstelle an die Autobahn 10, eine neue Landesstraße als Querverbindung zwischen A 10 und Landesstraße 23 sowie weitere Maßnahmen zur Erschließung. So entstand auf der von Tesla erworbenen Fläche die Landesstraße 386.
„Für die Verwaltung von Landesstraßen ist der Landesbetrieb Straßenwesen zuständig. Deshalb kauft der Landesbetrieb Forst Brandenburg – als ursprünglicher Veräußerer der Fläche – nun diese Fläche der Landesstraße zurück“, heißt es vom Ministerium weiter.
Tesla will weitere Flächen kaufen – Über 100 Stellen für Gigafactory ausgeschrieben
Dass sich das Unternehmen von Elon Musk am Standort Grünheide verkleinern will, ist aber wohl nicht der Fall. Das Ministerium teilte ebenfalls mit: „Daneben gibt es derzeit Verhandlungen zwischen dem LFB und Tesla über den Verkauf von Flächen an Tesla. Tesla beabsichtigt dort, sein Werk zu erweitern.“ Auf eine Anfrage, in welchem Rahmen eine Erweiterung der Gigafactory in Grünheide geplant ist, antwortete Tesla bisher nicht.
Ein anderes Anzeichen dafür, dass Tesla vorerst keinen Rückzug aus Brandenburg plant, ist die Karriere-Seite des Konzerns. Über 100 Vollzeitstellen gilt es aktuell wohl in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens zu besetzen. Dass im Juli in ganz Europa allerdings nur 6600 Teslas verkauft wurden, könnte dem Unternehmen auf Dauer zu schaffen machen. 2022 – das Jahr, in dem auch die Gigafactory eröffnet wurde – lag der Absatz allein in Deutschland bei knapp 70.000 Fahrzeugen. Bereits seit 2024 sind die Zahlen von Tesla stark rückläufig. Experten führen das unter anderem auf das erratische Verhalten des Tesla-CEOs Elon Musk und seine Rolle im US-Wahlkampf und Verbindung mit US-Präsident Donald Trump zurück.