Defibrillatoren schon im Einsatz

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Dr. Jo Doeffinger (l.) und Wolfgang Taschner mit einem der Defibrillatoren. © Dagmar Rutt

Seit einem Jahr gibt es in der Gemeinde Wörthsee insgesamt fünf Defibrillatoren. Der frühere Seniorenbeirat hatte sich dafür starkgemacht. Zweimal schon wurden die Geräte gebraucht.

Es war nicht ganz einfach, Defibrillatoren in Wörthsee zu etablieren. Der frühere Seniorenbeirat war im März 2023 an die Gemeinde herangetreten und hatte die Einrichtung eines Netzes aus öffentlich zugänglichen Defibrillatoren beantragt. „Das Interesse des Gremiums war zwar vorhanden, die Entscheidung aber wurde unter anderem aus finanziellen Gründen vertagt“, erinnert sich Beirat Wolfgang Taschner in einer Pressemitteilung an den Starnberger Merkur, der damals auch berichtete.

Die Enttäuschung war groß. Denn unbestritten sind Defibrillatoren eine gute Sache, wenn sie richtig angewendet werden. „Eine frühzeitige Defibrillation ist im Rahmen einer Wiederbelebung die effektivste Therapie, um die häufigste Ursache eines Herz-Kreislaufstillstands wie etwa ein Kammerflimmern in einen geordneten Herzschlag zu überführen und damit den Kreislauf wieder in Gang zu bringen“, erklärt Taschner. „Um die Zeit nach einem erkannten Herz-Kreislaufstillstand zu überbrücken, sollen Laienhelfer während der unmittelbar begonnenen Herzdruckmassage einen automatischen Defibrillator schnellstmöglich herbeischaffen lassen und anwenden, um so die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte effektiv zu überbrücken.“

Unterstützung kam schließlich aus der Bevölkerung: Zwei Bürger aus Wörthsee brachten kurzfristig auf eigene Kosten an fünf Stellen im Gemeindegebiet Defibrillatoren an, auch aufgrund der Merkur-Berichterstattung. Die Geräte befinden sich am Badeplatz an der Birkenwiese beim Il Kiosko in Steinebach, gegenüber vom Rathaus an der Seestraße in Steinebach, beim Kiosk an der Maistraße in Steinebach, am Kiosk an der Rossschwemme in Walchstadt und beim Gasthof Alter Wirt in Etterschlag.

„Die lebensrettenden Geräte sind optisch gut gekennzeichnet und der damalige Seniorenbeirat hatte eine Einweisung an interessierte Bürgerinnen und Bürger durchgeführt“, berichtet Taschner. Die Bedienung eines automatischen Defibrillators (AED) sei einfach und von jeder Person durchführbar. „Nach Drücken der Starttaste gibt der Defibrillator per Sprachausgabe die erforderlichen Aktionen automatisch durch.“

Dass die Senioren mit ihrem Vorschlag richtig lagen, zeigten die vergangenen Monate. „Mittlerweile ist es bereits zweimal zu einem Einsatz eines AED gekommen“, weiß Taschner zu berichten. „Dank der umsichtigen Handlungsweise der Mitarbeiter vom Bootsverleih gegenüber vom Rathaus konnten in kurzer Zeit zwei Personen mit Herzdruckmassage und einem AED effektiv wiederbelebt und den Einsatzkräften zur weiteren Behandlung im Krankenhaus übergeben werden.“ Da beim zweiten Fall der zuvor eingesetzte Defibrillator allerdings noch zur Wiederaufbereitung unterwegs war, musste schnellstmöglich ein anderes Gerät herbeigeschafft werden. Der nächstgelegene Defibrillator im Rathaus war allerdings nicht zugänglich, weil die Verwaltung an dem Tag nicht besetzt und das Gebäude geschlossen war. „Bis dann das Gerät vom Birkenweg herbeigeholt war, trafen bereits die Rettungskräfte ein“, erinnert sich Taschner.

„Die beiden Fälle zeigen eindrücklich, wie wichtig das Vorhandensein von Defibrillatoren an stark frequentierten Plätzen für das Überleben von Patienten mit Herz-Kreislaufstillstand sind“, bestätigt Dr. Jo Doeffinger, ehemaliger Seniorenbeirat, der die Installation der AED mit vorangebracht hat. „Für die Zukunft wünschen wir uns von der Gemeinde die Installation weiterer Defibrillatoren wie zum Beispiel gegenüber der Apotheke, beim neu eröffneten Kirchenwirt oder bei den Edeka-Märkten“, so Doeffinger. Darüber hinaus werde demnächst der bereits vorhandene AED beim Segler-Verein außen zugänglich angebracht.

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