Renten bis 2027: Rentenversicherung macht Versprechen an alle Beitragszahler
Renten bis 2027: Rentenversicherung macht Versprechen an alle Beitragszahler
Obwohl die Deutschen mehrheitlich nicht daran glauben, wird die Rente stabil bleiben, zumindest in den kommenden Jahren.
Kassel – Die Deutschen werden immer älter, doch noch bleibt die Rente stabil: Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) hat trotz des steigenden Durchschnittsalters im Land Entwarnung bei der Finanzierung der Altersversorgung gegeben.
So äußerte DRV-Präsidentin Gundula Roßbach gegenüber der Bild: „In den nächsten Jahren wird die demografische Belastung deutlich weniger zunehmen als bisher erwartet“. In diesem Zusammenhang zitiert die Zeitung die neue Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes, wonach der Anteil der Alten an der Bevölkerung in den kommenden Jahren weniger deutlich ansteigt als bisher gedacht.
Bis 2060 kommen 44,7 Rentner auf 100 Erwerbstätige - weniger als gedacht
So kommen heute demnach 34,8 über 65-Jährige auf 100 Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Bis 2060 soll die Zahl auf 44,7 Alte steigen. In den bisherigen Berechnungen war aber ein Anstieg auf 55 Seniorinnen und Senioren prognostiziert worden.

Doch nicht nur die Verteilung von Alt und Jung ist in den kommenden Jahren wohl weniger dramatisch als befürchtet. Auch die Lage der Renten-Finanzen ist laut der Berechnungen der Zeitung viel günstiger als in den vergangenen Jahren prognostiziert. In der 15-Jahres-Prognose des Rentenversicherungsberichts 2009 hatte die Bundesregierung demnach für 2023 einen Beitrag von 20,6 Prozent vorhergesagt. Tatsächlich liegt der Beitrag schon seit sieben Jahren bei 18,6 Prozent und das soll bis einschließlich 2027 bleiben. Roßbach erklärte, es sei gelungen, „den Beitragssatz entgegen den Prognosen über einen längeren Zeitraum stabil zu halten.“
Rentenkasse aktuell „finanziell solide auffgestellt“
Laut eines Gutachtens des Sozialbeirats der Bundesregierung, fällt die Entwicklung der Rentenfinanzen auch längerfristig „günstiger als in den Vorjahren angenommen“ aus. Die Rentenkasse sei demnach aktuell „finanziell solide aufgestellt“.
Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner gibt es in Deutschland. Im kommenden Jahr sollen sie voraussichtlich 3,5 Prozent mehr Geld bekommen, wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unter Berufung auf den Entwurf des Rentenversicherungsberichts 2023 der Bundesregierung ausrechnete. Eine endgültige Entscheidung über die Anpassung ist aber erst im Frühjahr 2024 zu erwarten. Nicht nur gibt es aber mehr Geld: Zudem dürfen Menschen, die wegen einer vollen oder teilweisen Erwerbsminderung in Rente sind, ab 2024 mehr dazuverdienen. Die Bundesregierung hat auch Maßnahmen gegen die Doppelbesteuerung eingeleitet.
Deutsche haben wenig Vertrauen darauf, dass die Rente reichen wird
Die Bürger sind Umfragen zufolge allerdings nicht davon überzeugt, dass die Rente ausreichen wird. Bei der Erhebung zur Stimmung über die Zukunft der Rente gaben diese zuletzt trübe Aussichten an. Damit setzte sich der mehrjährige Abwärtstrend fort. Das zeigt der Deutsche Altersvorsorge-Index (DIVAX-AV), der halbjährlich vom Deutschen Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) erhoben wird und bei dem 2000 Bürgerinnen und Bürger zu ihren Einschätzungen und Erwartungen an die Rente befragt werden. (cgsc mit afp und dpa)