Milliardeneinnahmen: Putin profitiert noch immer von der Wagner-Gruppe

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Die Wagner-Gruppe ist in an dem Goldhandel mehrerer afrikanischer Staaten beteiligt. Russland soll bereits mehrere Milliarden US-Dollar eingenommen haben.

Washington, D.C. – Auch nach dem Tod von Wagner-Gründer Jewgeni Prigoschin ist die Söldner-Gruppe weiter aktiv. Einige der Soldaten befinden sich in Belarus, andere sollen mit dem russischen Verteidigungsministerium neue Verträge abgeschlossen haben, um im Ukraine-Krieg weiterzukämpfen. Zudem sollen manche Wagner-Soldaten in afrikanische Staaten eingereist sein, in denen die Gruppe bereits vor und während des russischen Angriffskrieges aktiv war. Aus den Einsätzen in der Zentralafrikanischen Republik, dem Sudan und Mali profitiert der russische Präsident Wladimir Putin vor allem finanziell.

Wagners Gold-Handel: Putin nimmt 2,5 Milliarden US-Dollar ein

Laut dem Blood Gold Report, der im Dezember 2023 veröffentlicht wurde, hat sich die Privatarmee Wagner zu einer der wichtigsten Einnahmequelle für den russischen Staat entwickelt. Laut der Analyse hat Russland seit dem Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar mit dem sogenannten „Blutgold“ eingenommen. Das Geld soll auch den Krieg in der Ukraine finanziert haben und die Wirkung der westlichen Sanktionen abgestützt haben.

Durch die Wagner-Gruppe nahm Russland rund 2,5 Milliarden US-Dollar ein
Durch die Wagner-Gruppe nahm Russland rund 2,5 Milliarden US-Dollar ein (Archivbild). © Stanislav Krasilnikov/IMAGO

Neben der Unterstützung der undemokratischen Regime betreibt Wagner allerdings auch geschäftliche Beziehungen, die sich auf den Abbau von Ressourcen wie Diamanten, Öl, Holz und besonders Gold fokussieren. Dem Bericht zufolge wird das Blutgold in den afrikanischen Ländern gewonnen und in den internationalen Märkten gewaschen. Für die Unterstützung des autoritären Regimes von Präsident Faustin-Archange Touadéra in Zentralafrika hat die Wagner Gruppe „exklusive Abbaurechte für die Ndassima-Mine“ erhalten, schreiben die Analysten. Dabei handelt es sich um die größte Mine des Landes. Jährlich beziffern sich die russischen Einnahmen der Mine auf rund 290 Millionen US-Dollar.

Wagners Goldhandel und Schmuggel in Afrika: Putin nimmt Milliarden ein

Im Sudan soll sich Wagner zu einem der wichtigsten Käufer von „unverarbeitetem, sudanesischem Gold und zu einem wichtigen Schmuggler von verarbeitetem Gold“ entwickelt haben, so der Report. So sollen sudanesische Zollbeamte russische, mit Gold beladene Militärtransporter identifiziert haben. Schätzungen gehen von einem Gewinn mit dem Goldhandel von fast 2 Milliarden US-Dollar aus. Nur wenige Monate nach Beginn des Krieges wurden die ersten russischen Goldschmuggelflüge aus dem Sudan registriert, wie CNN berichtete.

Ukraine-Newsletter von Merkur.de

Putins Angriff hält Europa in Atem: Die wichtigsten Neuigkeiten und Analysen zu Russland und dem Ukraine-Krieg jetzt im Newsletter von Merkur.de.

In Mali soll Wagner laut dem Bericht monatlich 10,8 Millionen US-Dollar für die Unterstützung der Militärjunta erhalten. Das an Wagner gezahlte Geld soll dabei teilweise aus den Einnahmen des Staates durch den Bergbau erzielt worden sein. Auch westliche Unternehmen sind in Mali im Bergbau aktiv. 2022 sollen rund 50 Prozent der Steuereinnahmen Malis aus der Bergbaubranche erwirtschaftetet worden sein. Das kanadische Unternehmen Barrick Gold Corporation soll allein in der ersten Hälfte des Jahres 2023 rund 206 Millionen US-Dollar an den malischen Staat gezahlt haben.

Das Forschungsprogramm „Blood Gold Report“ wurde im September 2023 gestartet und untersucht die Verbindungen zwischen westlichen Bergbauunternehmen, autoritären Regierungen in Afrika und den russischen Söldnern. (vk)

Auch interessant

Kommentare