Ein Kinder-Holzfloß als Tummelplatz: Verein bittet um Unterstützung

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Bitten um Spenden für ein Kinderspielfloß an der alten Floßlände: die Vorsitzende des Wolfratshauser Vereins Flößerstraße, Gabriele Rüth, und Vereinskassier Hermann Paetzmann. © Peter Herrmann

„Viele schaffen mehr“: Der Verein Flößerstraße bittet um Spenden für ein Kinderspielgerät, das an der alten Floßlände in Wolfratshausen aufgestellt werden soll.

Wolfratshausen – Besucher der internationalen Flößerstadt Wolfratshausen stoßen nicht sofort mit der Nase darauf. Hinweise auf das jahrhundertealte Handwerk der Flößerei finden sich in der Innenstadt nicht auf den ersten Blick. Dass sich das ändert, dafür will der Verein Flößerstraße mit seiner umtriebigen Vorsitzenden Gabriele Rüth sorgen. Doch um das Projekt des Vereins in die Tat umsetzen zu können, werden noch Unterstützer – konkret Spender – benötigt.

In der Vergangenheit machten sich unter anderem der ehemalige Kulturreferent des Stadtrats, Alfred Fraas (CSU), und sein Parteifreund, Ex-Stadtrat Peter Plößl, dafür stark, die Flößerei in der Altstadt „erlebbar zu machen“. Ein Vorschlag: Die seit Jahrzehnten ungenutzte Floßrutsche am Kastenmühlwehr instand setzen. So könnten Floßfahrten künftig auf Höhe des Wertstoffhofs starten und über die Loisach nach Weidach und weiter über die Isar nach München stattfinden. Doch angesichts hoher Investitionskosten und ähnlich hoher Skepsis der Flößereibetriebe wurde aus der Idee nichts.

Kommune fördert das Projekt mit 5.000 Euro

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Nun hat der Verein Flößerstraße den Vorstoß unternommen, an der alten Floßlände das Bewusstsein für das Traditionshandwerk – das die UNESCO 2022 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärte – zu schärfen. Am östlichen Loisachufer soll ein hölzernes Spielfloß aufgestellt werden. Mit im Boot ist die Stadt, die dem Vorhaben mit Mitteln aus dem städtischen Projektfonds zur Belebung der Innenstadt unter die Arme greift. Mit dem Kinderspielgerät, das eine Fachfirma installiert, werde „das Thema Flößerei spielerisch erlebbar gemacht“, so Stadtmanager Dr. Stefan Werner in einer Pressemitteilung. Er geht davon aus, dass an der alten Floßlände durch die Neuanschaffung „ein attraktives Freizeitangebot entsteht“.

Das Spielplatzfloß kostet den Verein Flößerstraße rund 17 000 Euro, berichtet Vorsitzende Rüth auf Nachfrage. 5000 Euro Zuschuss hat die Kommune zugesagt – gespendet hat bereits die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Wolfratshausen (UWW). Die feiert heuer wie berichtet ihren 50. Geburtstag und unternahm aus diesem Anlass im Juni eine Floßfahrt. Die Teilnehmer legten bei dieser Gelegenheit 1160 Euro zusammen.

Die Addition ist einfach, noch reicht das Geld nicht aus. Deswegen hat der Verein auf der Plattform „Viele schaffen mehr“ der Raiffeisenbank Isar-Loisachtal eine sogenannte Crowdfunding-Aktion gestartet. Jeder Euro, der auf diesem Onlineportal gespendet wird, führt näher zum Ziel.

Laut Gabriele Rüth hat auch die Stadt Geretsried (sie ist Mitglied des Vereins Flößerstraße) über den Verein beim Hersteller in St. Georgen im Attergau (Österreich) ein identisches Spielplatzfloß bestellt. Die Nachbarstadt trägt nach Rüths Worten die Gesamtkosten, aufgestellt wird es auf dem Kinderspielplatz neben den Geretsrieder Ratsstuben.

Verein schenkt der Stadt Wolfratshausen das Spielgerät

Auslöser für die Idee, die alte Floßlände in Wolfratshausen durch ein Kinderspielfloß zu bereichern, war das 15-jährige Bestehen des Vereins Flößerstraße, so die Vorsitzende. Sie ist guten Mutes, dass es Anfang Oktober eingeweiht werden kann. Rüth: „Damit wird Kindern und ihren Eltern aus nah und fern sowie Touristen im Stadtzentrum das Thema Flößerei und damit die internationale Flößerstadt Wolfratshausen spielerisch erlebbar und nahegebracht.“ Schon heute steht fest: Der Verein wird der Kommune das Spielgerät schenken. Im Gegenzug übernimmt die Stadt laut Rüth die Pflege der Holzkonstruktion und des Umfelds. (cce)

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