Für die ukrainischen Soldaten wird die Lage in der seit mehr als einem Jahr verteidigten Stadt Pokrowsk im Osten immer brenzliger. Ukrainische wie russische Militärblogger berichten übereinstimmend, dass immer mehr russische Soldaten von Süden in das Zentrum der Bergbaustadt eindringen.
Die Russen lieferten sich Straßenkämpfe mit ukrainischen Truppen und bekämpften mit Drohnen und Mörsern deren Nachschubwege, schrieb der militärnahe ukrainische Blog „DeepState“.
Selenskyj bestätigt schwierige Lage der Verteidiger
Auch der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gibt die schwierige Lage für die Verteidiger in der Stadt zu. Die Intensität der Kämpfe sei dort wie in den vergangenen Wochen sehr hoch, das russische Militär habe dort sehr viele Truppen zusammengezogen, teilte er in seiner Videobotschaft am Abend mit. „Die Besatzer versuchen mit allen Mitteln, sich dort festzusetzen", sagte er.
Ist Pokrowsk bereits eingekesselt?
Der russische Generalstab hatte zuletzt bei einer Sitzung unter der Leitung von Kremlchef Wladimir Putin die Stadt als eingekreist bezeichnet. Von unabhängiger Seite wurden diese Angaben bisher nicht bestätigt. Ein schmaler ukrainischer Korridor von etwa drei Kilometern Breite soll laut „Kyiv Independent" noch bestehen. Über diesen könnten sich die ukrainischen Verteidiger wohl noch retten.
Dennoch verschlechtert sich die Lage vor Ort rapide. Wolodymyr Selenskyj erklärte bereits am 27. Oktober, dass russische Truppen die ukrainischen Verteidiger zahlenmäßig im Verhältnis von 8:1 übertreffen.