Herz-Prof: „Zwei Drittel der Männer mit Infarkt hatten vorher Erektionsprobleme“
Risikofaktoren für das Entstehen einer Gefäßerkrankung
Penisgefäße sind ein Spiegel für die Männergesundheit . Das hängt an ihrer besonderen Beschaffenheit. Sie sind einerseits zart – im Durchmesser nur ein bis zwei Millimeter, Gefäße am Herzen dagegen drei bis vier Millimeter – andererseits müssen sie hart arbeiten und bei der Erektion viel Blut pumpen.
Entstehen also im Körper Ablagerungen, wirkt sich das hier schnell aus. In den kleinen Gefäßen beeinträchtigen schon geringe Ablagerungen und Verengungen die Erektionsfähigkeit.
Die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist eine Arteriosklerose in den Herzkranz-Gefäßen. Arteriosklerose nennen viele auch Arterienverkalkung. Wer Arteriosklerose vermeidet, tut demnach nicht nur seinem Liebesleben etwas Gutes, sondern senkt gleichzeitig sein Herzinfarkt-Risiko. Männer, die Erektionsstörungen bemerken, sollten also auch ihre Herz-Kreislauf-Risikofaktoren überprüfen lassen – im ersten Schritt beim Hausarzt oder im zweiten beim Kardiologen.
Körperliche Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen
- zu hohe Blutzuckerwerte/Diabetes
- zu hoher Blutdruck
- zu hohes LDL-Cholesterin
- zu hohes Lipoprotein (a) – ist vor allem genetisch bedingt. Die damit zusammenhängende Krankheit Hyperlipoproteinanämie (a) ist eine angeborene Fettstoffwechselstörung, die mit einem Herzinfarkt-Risiko verbunden sein kann.
Ab welchen Werten heißt es genauer hinzusehen?
Idealwerte:
- LDL-Cholesterin : unter 116 mg/dl (Milligramm pro Deziliter Blut), Diabetiker unter 70 mg/dl, bei bereits vorliegender Erkrankung der Herzkranzgefäße oder nach Schlaganfall unter 55 mg/dl
- Lipoprotein (a) : unter 30 mg/dl (Milligramm pro Deziliter Blut)
- Blutdruck : unter 140 (systolisch) und unter 90 (diastolisch)
- Diabetes : Nüchternblutzucker unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Nüchternwerte zwischen 100 und 125 mg/dl weisen auf Prädiabetes hin, eine Diabetes-Vorstufe.
Liegen die Werte oberhalb dieser Idealwerte, heißt es genauer hinzusehen.
Lebensstil-Faktoren, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen:
- Rauchen
- zu wenig Bewegung
- Übergewicht
- schlechter Schlaf
- ungesunde Ernährung
- Stress
Frühe Warnzeichen für einen Herzinfarkt
Viele der genannten Risikofaktoren lassen sich aktiv beeinflussen. Zudem sind die frühen Vorboten sind eine Möglichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkennen. Denn wichtige Warnzeichen kündigen sich meist schon Tage bis Wochen vor dem lebensgefährlichen Ereignis an .
Das erläutert Thomas Voigtländer, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung in einer Pressemitteilung .
Zu diesen Warnzeichen, die ärztliche Abklärung bedürfen, gehören:
- Schmerzen hinter dem Brustbein (Gefühl der Enge)
- Atemnot auch in Ruhe
- unregelmäßiger Herzschlag
- sehr schneller Puls in Ruhe
- Schwindel oder Ohnmacht (kurze Bewusstlosigkeit)
- Schwellungen (Ödeme) in den Beinen, an Knöcheln und Füßen
- Aszites (Flüssigkeitseinlagerung im Bauchraum)
- Müdigkeit oder unerklärliche Schwäche
Das sind die typischen Symptome im Vorfeld eines Infarktes. „Doch mehr als die Hälfte der Infarktpatienten berichten, sie hätten das ganz anders wahrgenommen“, ergänzt Radke. Gerade Frauen sollten wissen, dass auch untypische Beschwerden ein Warnsignal sein können.
Herzinfarkt erkennen: Das sind die Anzeichen bei Frauen
Neben den geschlechterunspezifischen Merkmalen wie einem Druck im Brustkorb, deuten bei Frauen vor allem folgende Symptome Anzeichen auf einen Herzinfarkt hin:
- Atemnot oder Atemaussetzer
- Schmerzen im Oberbauch
- Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen in der Brust, die in Arme, Hals und Schultern ausstrahlen
- Magenschmerzen
- Ziehen im rechten Arm
- anhaltende Müdigkeit
Sollten Sie eines oder mehrere Symptome bemerken und keine Ursache dafür erkennen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.