Militärkolonnen rollen durch Deutschland: Was Autofahrer beachten müssen
Das litauische Militär verlegt zahlreiche Fahrzeuge. Autofahrer müssen sich im Februar auf größere Militärkonvois einstellen. Es gelten besondere Regeln.
In den letzten Jahren sind Militärfahrzeuge auf deutschen Straßen zu einem zunehmend vertrauten Anblick geworden. Im Rahmen von NATO-Übungen, internationalen Kooperationen und der Verlegung von Truppen und Ausrüstung kommt es immer häufiger zu größeren Truppenbewegungen quer durch die Bundesrepublik. Die Präsenz solcher Militärkonvois auf öffentlichen Straßen wirft bei vielen Verkehrsteilnehmern Fragen auf: Wie verhält man sich richtig? Was gilt es zu beachten?
Von Schleswig-Holstein nach Bayern: Litauische Konvois für NATO-Übung unterwegs
Aktuell richtet sich die Aufmerksamkeit auf eine spezifische Truppenbewegung: Seit dem 22. Februar 2025 rollen litauische Militärkonvois durch Deutschland. Täglich sind rund 100 Fahrzeuge auf dem Weg von Schleswig-Holstein nach Bayern, wo sie an einer großen NATO-Übung teilnehmen werden, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Diese Truppenbewegung, die noch bis zum 26. Februar andauern wird, ist ein anschauliches Beispiel für die verstärkte militärische Aktivität und Zusammenarbeit innerhalb des NATO-Bündnisses.

Die litauischen Streitkräfte sind auf dem Weg zum US-amerikanischen Übungsplatz Hohenfels bei Nürnberg. Die Fahrzeuge, hauptsächlich Militär-Lkw, kommen auf dem Seeweg nach Deutschland und fahren dann über Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen nach Bayern. Aus Sicherheitsgründen werden die genauen Routen nicht veröffentlicht.
Litauische Truppen rollen durch Deutschland: Militär-Konvois sind leicht zu erkennen
Die Militärkonvois fahren in mehreren Gruppen und vorwiegend nachts, um den regulären Verkehrsfluss tagsüber möglichst wenig zu beeinträchtigen. Trotzdem müssen sich Verkehrsteilnehmer auf mögliche Behinderungen einstellen, insbesondere auf Autobahnen und Bundesstraßen in den genannten Bundesländern.
Für Autofahrer sind diese leicht zu erkennen, da es sich meist um gleiche Fahrzeuge mit entsprechender militärischer Kennzeichnung handelt. Zudem weisen blaue Flaggen auf einen Konvoi hin – einzig das letzte Fahrzeug ist mit einer grünen Flagge gekennzeichnet. Laut dem ADAC kann es zudem mit einem gelben Blinklicht oder einer Warntafel ausgestattet sein.
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Militärkolonne auf der Straße: Diese Regeln gelten
Angesichts der ungewöhnlichen Verkehrssituation bittet die Bundeswehr alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit und die Einhaltung einiger wichtiger Verhaltensregeln:
- Abstand halten: „Die Bundeswehr rät außerdem, möglichst große Abstände zu den Fahrzeuggruppen einzuhalten.“
Dies ist besonders wichtig, da Militärfahrzeuge oft schwerer sind und längere Bremswege haben als zivile Fahrzeuge. - Nicht zwischen Fahrzeuge fahren: „Zudem sollte aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der bis zu einem Kilometer langen, relativ langsamen Marschkolonnen gefahren werden.“ Dies dient sowohl der eigenen Sicherheit als auch der Aufrechterhaltung der militärischen Formation.
- Vorsicht beim Überholen: Überholen Sie Militärkonvois nur, wenn es die Verkehrssituation sicher erlaubt. Beachten Sie, dass die Kolonnen bis zu einem Kilometer lang sein können und militärische Fahrzeuge oft breiter sind als zivile. In der Regel ist das Überholen daher nur auf Autobahnen oder mehrspurigen Straßen möglich.
- Alternative Routen nutzen: Wenn möglich, sollten Autofahrer in den betroffenen Regionen alternative Routen in Betracht ziehen, um Verzögerungen zu vermeiden.
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Wichtig: Eine Kolonne gilt de facto als ein Fahrzeug. Überquert das erste Fahrzeug die Ampeln bei Grün, dürfen die andere ihm folgen, auch wenn die Ampel inzwischen umgesprungen ist. Diese Sonderregel greift auch an Kreuzungen, an denen die Rechts-vor-links-Regel gilt sowie anderen Reglungen durch Verkehrszeichen.