Wirtschaftsweisen korrigieren Habeck-Prognose – Schwaches Wachstum erwartet

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Die deutsche Wirtschaft steckt länger in einer Krise. Das Wachstum wird laut Schätzungen des Sachverständigenrats auch 2025 schwach ausfallen.

Berlin – Der deutschen Wirtschaft geht es immer schlechter – und auch für 2025 sind die Aussichten nicht besser. Im Jahresgutachten 2024/25 des Sachverständigenrats schreiben die Wirtschaftsweisen, dass das BIP im Jahr 2024 preisbereinigt um 0,1 Prozent zurückgeht. Der Sachverständigenrat revidiert damit seine Prognose gegenüber dem Frühjahr 2024 um 0,3 Prozentpunkte nach unten. „Im Jahr 2025 ist nur mit einem geringfügigen Wachstum von 0,4 Prozent zu rechnen“, heißt es in dem Gutachten.

Deutsche Wirtschaft stagniert – geringes Wachstum erwartet

Die deutsche Volkswirtschaft befinde sich weiterhin in der Stagnation. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei in den vergangenen fünf Jahren real insgesamt lediglich um 0,1 Prozent gewachsen. Das deutsche Produktionspotenzial liege um mehr als 5 Prozent unter dem Wert, der im Jahr 2019 für das Jahr 2024 erwartet wurde.

Besonders im internationalen Vergleich hinkt Deutschland wirtschaftlich deutlich hinterher und fällt bei der immer weiter zurück. Die deutsche Volkswirtschaft werde sowohl von konjunkturellen als auch von strukturellen Problemen ausgebremst, schreibt der Sachverständigenrat in dem Jahresgutachten, was am 13. November 2024 veröffentlicht wurde.

Achim Truger (l-r), Martin Werding, Monika Schnitzer, Vorsitzende, Ulrike Malmendier und Veronika Grimm stellen das Frühjahrsgutachten 2024 des Sachverständigenrates Wirtschaft vor.
Achim Truger (l-r), Martin Werding, Monika Schnitzer, Vorsitzende, Ulrike Malmendier und Veronika Grimm stellen das Frühjahrsgutachten 2024 des Sachverständigenrates Wirtschaft vor. © Kay Nietfeld/dpa

Die Inflation dürfte im Jahr 2024 durchschnittlich 2,2 Prozent betragen und damit um 0,2 Prozentpunkte geringer ausfallen als im Frühjahr 2024 prognostiziert, heißt es weiter. Im Jahr 2025 ist mit einer Inflationsrate von 2,1 % zu rechnen. Die Kerninflation dürfte 3,0 Prozent im Jahr 2024 und 2,6 Prozent im Jahr 2025 betragen.

Bundesregierung musste Wachstumsprognose nach unten korrigieren

Erst im Oktober hatte die Bundesregierung ihre Konjunkturprognose abermals nach unten korrigiert.  Die Bundesregierung rechnet für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. Im Frühjahr war die Bundesregierung noch von einem leichten Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent ausgegangen.

Doch es gibt auch einen unerwarteten Lichtblick: Dank langsam steigender Konsumausgaben der Verbraucher ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend gewachsen. Nach dem Abebben der Inflationswelle und angesichts steigender Löhne sitzt das Geld bei vielen Menschen wieder etwas lockerer. Das und höhere Staatsausgaben sorgten dafür, dass die deutsche Wirtschaft mit einem kleinen Wachstum von 0,2 Prozent zum Vorquartal vorerst einer Rezession entgeht. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht in dem Plus ein Hoffnungszeichen und ruft die Ampel-Koalition zu Geschlossenheit auf, um den Standort Deutschland zu stärken. (bohy mit Material der dpa)

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