Bürgermeisterwahl Denklingen: Braunegger schafft‘s locker
Denklingen – Braunegger (55) führte in einer ersten Stellungnahme am Sonntagabend die sehr niedrige Wahlbeteiligung am Sonntagabend auf zwei Gründe zurück. Zum einen habe er keinen Gegenkandidaten gehabt, und zum anderen habe das winterliche Wetter mit den Schneemassen so manchen vom Gang ins Wahllokal abgehalten.
Braunegger selbst, der von CSU und Freien Bürgern nominiert worden war, hat Briefwahl gemacht. Den Sonntag habe er entspannt verbracht. Entspannt zeigte er sich nach Bekanntgabe der Schnellmeldung im Kreis der Familie und von Freunden im Bürgersaal, wo mit Sekt, Bier, Wein und Wasser auf die Wiederwahl angestoßen wurde.
Um viertel vor acht Uhr verkündete Birgit Jost – die Geschäftsleiterin im Denklinger Rathaus fungierte als Wahlleiterin – zusammen mit zweitem Bürgermeister Norbert Walter das vorläufige amtliche Endergebnis. Demnach holte Braunegger 64,5 Prozent der Stimmen. 35,5 Prozent entfielen auf Namen, die von Bürgerinnen und Bürgern auf dem Stimmzettel eingetragen wurden.
Wer im freien Feld wie viele Stimmen auf sich vereinen konnte? Knapp zwölf Prozent der Wählerinnen und Wähler trugen da den Namen Norbert Walter ein, was 98 Stimmen entspricht. Er ist seit Mai 2014 zweiter Bürgermeister. 20 Stimmen entfielen auf Ludwig Kirchbichler, beim VfL Denklingen Chef der Sparte Fußball, 19 auf die ehemalige Gemeinderätin Anita Gropp.
Bei zirka 2280 Wahlberechtigten machten weniger als 900 Denklinger, Epfacher und Dienhauser vom Wahlrecht Gebrauch. Genau waren es 878. Davon waren 832 der gelben Stimmzettel gültig. Mehr als 40 waren ungültig – also mehr als fünf Prozent.
Dies bedeutet: In einer Gemeinde mit beinahe 3000 Einwohnern reichten Braunegger schon 537 Stimmen, um mit einem deutlichen Ergebnis wiedergewählt zu werden. Das sind weniger als bei der ersten Wahl im Januar 2018. Damals hatte er 60 Prozent erreicht. Wobei die Wahlbeteiligung auch im Januar 2018 schon unter 50 Prozent lag.
Am besten in Epfach
Auffällig war, dass Braunegger diesmal in Epfach prozentual gut drei Viertel der Stimmen auf sich vereinen konnte. In der kleinen Ortschaft Dienhausen waren es hingegen knapp 59 Prozent. In Denklingen waren es 61 Prozent. Im Briefwahlbezirk, der im Bürgersaal des Rathauses ausgezählt wurde, wurden knapp 64 Prozent vermeldet.
Bei der kleinen Feier nach der Wahl war auch Wilfried Lechler, Bürgermeister der Gemeinde Pürgen, anwesend. Er sei aus kollegialer Verbundenheit gekommen. Auch Lechler stieß mit seinem Kollegen Braunegger im gut temperierten Bürgersaal auf das Ergebnis an, während draußen das Thermometer auf minus 15 Grad fiel.
Bürgermeister Braunegger zeigte sich erleichtert. Auf die Frage, was er denn am Montag mache, sagte er: „Da geht die Arbeit weiter, wie sie am Freitag aufgehört hat.“