Klopp-Intimus kann sich Ende der Trainerlaufbahn gut vorstellen
Jürgen Klopp hat nicht zum ersten Mal angedeutet, dass er seine Trainerkarriere womöglich nicht fortsetzen wird. Sein enger Freund Christian Heidel wäre nicht überrascht.
Hopfgarten – Jürgen Klopp ließ unter der Woche bei einem Auftritt beim internationalen Trainerkongress des Bundes deutscher Fußballlehrer mit einer Aussage zu seiner Zukunft aufhorchen. Knapp zwei Monate nach dem Ende seiner erfolgreichen Amtszeit beim FC Liverpool stellte Klopp selbst infrage, ob er je wieder als Übungsleiter arbeiten wird.
Das mediale Echo fiel groß aus, dabei hatte Klopp schon bei der Ankündigung seines Abschieds aus Liverpool Anfang des Jahres ein vergleichsweise frühes Ende seiner Trainerlaufbahn angedeutet. Auch Christian Heidel, einer der intimsten Kenner und engsten Freunde von Klopp, ist daher keineswegs überrascht von der neuerlichen Aussage seines Kumpels.
Heidel: „Wer sagt eigentlich, dass er nochmal eine Mannschaft trainiert?“
„Als der Rücktritt bekannt wurde, habe ich den Leuten schon gesagt: Wer sagt eigentlich, dass er nochmal eine Mannschaft trainiert? Jetzt würde ich auch sagen, dass ich mir das sehr gut vorstellen kann, dass es das zumindest im Vereinsfußball war. Er hat es doch erklärt: Was will er noch machen?“, betonte Heidel, Sportvorstand des FSV Mainz 05, im Interview mit dem TV-Sender Sky am Rande des Trainingslagers der Rheinhessen in Österreich.

Klopp habe in Deutschland mit Mainz und Borussia Dortmund sowie in England mit Liverpool alles erreicht. „Spanisch will er nicht mehr lernen, habe ich mal gehört“, schließt Heidel mit einem Augenzwinkern ein Engagement in LaLiga aus. Er habe den Eindruck, dass Klopp mit seinem Abschied vom stressigen Trainerjob derzeit absolut zufrieden ist. „Der ein oder andere vergisst halt, dass es auch bei einem weltbekannten Fußballtrainer ein Privatleben gibt und es nicht immer nur um Fußball geht. Wenn Kloppo für sich entscheidet, er will das Leben genießen ...“
Klopp mache sich „nullkommanull Gedanken um sowas“
Die wenigsten Beobachter können sich allerdings vorstellen, dass Klopp mit seinen 57 Jahren schon endgültig Abschied vom Fußball nehmen will. Auf den scherzhaften Hinweis, ihn könne ein Engagement auf Heidels Posten in Mainz reizen, antwortete der: „Da könnte er morgen kommen, aber ich glaube, das ist nicht seine Ambition.“ Realistischer ist wohl, dass Klopp irgendwann als Nationaltrainer auf die große Bühne zurückkehrt, wobei er gerade erst ein mögliches Engagement bei England als Nachfolger von Gareth Southgate ausgeschlossen hat.
Heidel mag sich nicht festlegen. „Kein Mensch weiß, was irgendwann in zwei, drei, vier Jahren ist, ob er was machen möchte und es die Aufgabe gibt. Ich weiß nur, dass er sich nullkommanull Gedanken um sowas momentan macht.“ Die Gedanken von Klopp kreisten vielmehr darum, welche Städte auf der Welt er sich mit viel Zeit im Gepäck anschauen kann. Seine privaten Pläne hatte Klopp bereits im Mai verraten.