Ein gefälschtes „Amtsblatt der Stadt Weilheim“ wurde am heutigen Freitag (19. September) an viele Weilheimer Haushalte verteilt. Darin geht es um eine angebliche Entscheidung der Stadt zum früheren Starlight-Kino, das die AfD angemietet hat.
Für Aufregung sorgte die Hauswurfsendung, die in der Nacht auf Freitag von Unbekannten offenbar flächendeckend an zahlreiche Weilheimer Haushalte verteilt wurde und die auch in sozialen Netzwerken kursiert, heute Vormittag im Weilheimer Rathaus. Per Pressemitteilung, unterschrieben von Bürgermeister Markus Loth, stellte die Stadt klar, „dass es sich hier um eine Fälschung handelt“.
Gefälschtes „Amtsblatt“: Stadt Weilheim hat bereits die Polizei informiert
Die Wurfsendung, ein doppelseitig bedrucktes Din A 4-Blatt, ist dem Amtsblatt der Stadt Weilheim nachempfunden und gibt sich als „Sondermitteilung des Stadtrats und der Stadtverwaltung“ aus. Der Stadtrat, so heißt es darin, habe in einer Sitzung am 11. September beschlossen, diese Mitteilung herauszugeben. Dazu schreibt die Stadt: „Markus Loth, der Erste Bürgermeister der Stadt Weilheim, stellt klar, dass es sich hier um eine Fälschung handelt. Weder habe es am 11. September eine Stadtratssitzung gegeben noch den Beschluss zur Herausgabe einer Sondermitteilung. .Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, sich von solchen Falschmeldungen nicht verunsichern zu lassen‘, sagt Markus Loth. ,Natürlich werden wir der Sache nachgehen.‘ Die Stadt Weilheim hat bereits die Polizei informiert und behält sich weitere Schritte gegen die Herausgeber dieser Fälschung vor.“
In der Fälschung geht es um die Nutzung des ehemaligen Starlight-Kinos durch die AfD
In dem gefälschten „Amtsblatt“ geht es um die Immobilie des ehemaligen Starlight-Kinos an der Schützenstraße in Weilheim, das seitens der AfD angemietet wurde und derzeit umgebaut wird (wir berichteten). Die geplante Nutzung für AfD-Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen, so heißt es in der Wurfsendung, lasse sich „nicht mit dem von der Stadt Weilheim vertretenen Leitbild vereinbaren“, das vom Stadtrat 2017 beschlossen wurde: „Hierbei fallen insbesondere die Formulierungen ,Weilheim ist eine solidarische Stadtgesellschaft‘ und ,Weilheim ist eine weltoffene Stadt, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft in gegenseitiger Achtung gerne miteinander leben‘ ins Gewicht.“
„Durch beidseitige Gesprächsbereitschaft“, so wird in dem angeblichen „Amtsblatt“ ausgeführt, habe der Vermieter des Gebäudes nun überzeugt werden können, dieses an die Stadt Weilheim selbst zu vermieten. Es solle nun als „gemeinnützige Kulturstätte“ genutzt werden, dafür sollten Weilheims Bürger bis zum 30. September „kreative Vorschläge“ an die Stadt schicken. Doch wie gesagt: Das ist eine Falschmeldung. Bei der Wurfsendung handelt es sich um eine Fälschung.