„Stark eingeschränkt“: Auf diese Dinge müssen Eltern bei der Ernährung ihrer Babys achten

  1. Startseite
  2. Deutschland

Kommentare

Ist mein Kind bereit für den ersten Brei? Selbst gekocht oder Gläschen? Eine Expertin gibt Tipps und warnt vor Gefahren, die Eltern bei der Ernährung ihrer Kinder kennen müssen.

400 Experten aus 62 Staaten haben Anfang Oktober im Rahmen einer Sitzung des Codex Alimentarius Komitees, kurz CCNFSDU, in Dresden über Lebensmittelstandards diskutiert. Auf der Agenda stand, Referenzwerte für die tägliche Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen für Säuglinge und Kleinkinder im Alter zwischen sechs und 36 Monaten festzulegen. 

Bei der Ernährung für die Jüngsten gibt es vieles zu beachten. Der Bereich „Gesund ins Leben“ beim Bundeszentrum für Ernährung (BLE) beschäftigt sich mit dem Thema und weiß, worauf Eltern bei der Auswahl geeigneter Lebensmittel für ihre Kinder achten müssen und wo Gefahren lauern.

Baby bekommt Babybrei.
Der richtige Zeitpunkt für den ersten Brei ist bei Kindern meistens frühestens Anfang des fünften und spätestens Anfang des siebten Monats. © Panthermedia/Imago

Tipps für Eltern, woran sie erkennen, wann sie mit Babybrei starten können

Neben der Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung bekommen Babys nach wenigen Monaten ihren ersten Brei. Der genaue Zeitpunkt ist von Kind zu Kind verschieden. Signale für den richtigen Zeitpunkt können sein: Wenn das Kind den Kopf halten und mit etwas Hilfe aufrecht sitzen kann, den Mund öffnet, wenn der Löffel kommt und den Brei nicht mehr direkt mit der Zunge aus dem Mund schiebt.

Nach und nach können Eltern drei Breie einführen. Ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch- oder Fisch-Brei (als vegetarische Alternative der Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei), danach ein Milch-Getreide-Brei und zuletzt der Obst-Getreide-Brei. In der Beikost-Zeit sollen Eltern weder Salz noch Zucker in den Brei geben.

„Sowohl mit selbst zubereiteten als auch mit fertig zu kaufenden Breien kann man Säuglinge gut ernähren“, sagt Katharina Krüger BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Sie ist Ökotrophologin und stellvertretende Referatsleiterin des Bereichs beim BLE.

„Kein Kind braucht speziell ausgewiesene Kinderlebensmittel“, kritisiert Expertin

„Die empfehlenswerte Ernährung für Kleinkinder ist pflanzenbasiert und enthält tierische Lebensmittel in Maßen“, sagt Krüger. Sie bezieht sich dabei auf Kinder zwischen einem und drei Jahren. Auch eine ausgewogene vegetarische Ernährung mit Milch, Milchprodukten und Eiern könne den Nährstoffbedarf eines kleinen Kindes decken. Dafür müssen die Eltern gut über Lebensmittel informiert sein und die Ernährung gut planen, heißt es vom BLE.

Es empfiehlt sich bei der Ernährung auf wenig Zucker, Süßigkeiten, Salz und Snackprodukte zu achten und, dass das Kind auch zwischen den Mahlzeiten viel Wasser oder ungesüßte Getränke trinkt. „Kein Kind braucht speziell ausgewiesene Kinderlebensmittel. Sie sind teuer und machen oft viel Müll“, kritisiert Krüger.

Kleinkind isst einen Brei.
Da das Immunsystem von Kleinkindern noch nicht vollständig ausgereift ist, sollen Kleinkinder keine rohen tierischen Lebensmittel essen. © Panthermedia/Imago

„Erhöhtes Risiko“: Gefahren bei der Ernährung von Kleinkindern

Krüger weist auf Gefahren hin, die Eltern bei der Ernährung ihrer Kinder beachten sollten: „Kleinkinder nehmen häufig Gegenstände in den Mund, reden während des Kauens, und ihr Kauvermögen ist – solange die Backenzähne noch fehlen – stark eingeschränkt. Deswegen haben sie ein erhöhtes Aspirationsrisiko“, sagt Krüger BuzzFeed News Deutschland. Aspiration meint das Eindringen eines Stoffes in die Atemwege.

Kleine, runde Lebensmittel wie Nüsse, Samen, Beeren, Hülsenfrüchte, seien die am häufigsten in die Luftröhre verschluckten Fremdkörper. Rohes Wurzelgemüse (im Ganzen oder in Stücken), Fisch mit Gräten, harte Lutschbonbons, ganze Weintrauben mit Kernen, Fleischstücke, Kügelchen von Bubble Tea oder Kaugummi können ebenfalls leicht in die Atemwege gelangen.

Von Trinkbreien oder Trinkmahlzeiten rät Krüger ab. „Unter anderem, weil sie eine hohe Energiedichte aufweisen können und die Flaschenfütterung von Nahrungen mit einer hohen Energiedichte das Risiko der Überfütterung erhöht“, sagt sie.

Auch interessant

Kommentare