Neuer Rekordpreis bei Butter: „Höchster Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat“

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Der Butterpreis erreicht ein Rekordhoch. Im Vergleich zu 2020 zahlen Verbraucher 41 Prozent mehr – und es könnte noch teurer werden. Was hat die rückläufige Anzahl an Kühen in Deutschland damit zu tun?

Bonn – Der Preis für Butter klettert in die Höhe, und zwar auf ein neues Rekordniveau. Deutlich mehr als 2 Euro muss der deutsche Verbraucher für ein Päckchen im Supermarkt zahlen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten Verbraucher im August 2024 für Butter 41 Prozent mehr als noch im Jahr 2020. Doch dabei soll es nicht bleiben – denn geht es nach den Branchenverbänden, könnte sie sogar noch teurer werden. Das könnte auch mit der rückläufigen Zahl an Kühen zusammenhängen.

Neuer Rekordpreis bei Butter in Deutschland: So hoch wie nie

Seit dieser Woche zahlen Kunden bei Supermärkten und Discountern mindestens 2,39 Euro für ein 250-Gramm-Päckchen Deutscher Markenbutter. Damit wurde der vor über zwei Jahren aufgestellte Preis übertroffen – und zwar um 10 Cent. „Das ist der höchste Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat“, meint Kerstin Keunecke, Bereichsleiterin Milchwirtschaft der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn, zur Deutschen Presseagentur. Auch die Preise der anderen Butterhersteller liegen vergleichsweise höher als im Vergleichszeitraum in 2022. Der bisherige Rekordpreis war 2,29 Euro, letzten Sommer fiel der Butterpreis wieder auf 1,39 Euro – und fing dann wieder an zu steigen.

Wer in Deutschland Butter kauft, muss tief in die Tasche greifen. (Symbolbild) © Pond5 Images/Imago

Ein Ende für den Preisanstieg ist nicht in Sicht, vielmehr könnte der Preis weiter steigen. Laut Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter trifft ein schwaches Angebot auf eine aufgrund des Weihnachtsgeschäfts rege Nachfrage. Und wann die Preise wieder sinken, sei nicht vorhersehbar. Abhängig ist der Milchpreis von äußeren Faktoren wie Milchmengen, Inhaltsstoffen und der Nachfrage in den nächsten Monaten. Vor dem rasanten Preisanstieg hatten Branchenverbände schon im Vorfeld gewarnt: „Wir sehen aktuell in den amtlichen Notierungen sehr hohe Blockbutterpreise wie noch nie zuvor“, meinte Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Björn Börgermann. 

Wieso ist Butter plötzlich so teurer?

Das Statistische Bundesamt zählte Anfang Mai 10,6 Millionen Rinder in Deutschland, 310 000 Tiere (2,8 Prozent) weniger als noch im Mai 2023. Dabei geht rund ein Viertel des Produktionswertes der deutschen Landwirtschaft auf die Rinderhaltung zurück. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft lag der Produktionswert für das Jahr 2023 bei 76,3 Milliarden Euro. Rund 19 Prozent entfielen dabei auf Milch.

Kleinere Milchmengen der Landwirte, ein geringerer Fettanteil in der Rohmilch und ein Rückgang der Importe sollen laut Milchindustrie-Verband für den Preisanstieg verantwortlich sein. Auch die hohe Käsenachfrage habe sich ausgewirkt, weshalb weniger Fett für die Butterherstellung zur Verfügung gestanden sei. Ein weiteres Problem könnte die rückläufige Zahl von Milchkühen und Milchviehbetrieben in Deutschland sein – und es werden immer weniger.

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