Zwölf Tonnen in der Schwebe: Turbine in Kochel aufgestellt
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Walchenseekraftwerks hat die Gemeinde Kochel dem Kraftwerks-Betreiber Uniper die Möglichkeit gegeben, auf dem Bahnhofsplatz einige riesige Turbine aufzustellen. Leider regnete es bei der Aufstellung in Strömen, weshalb das geplante Fest abgesagt wurde.
Kochel am See - Rund 70 Jahre lang wurde die Pelton-Turbine im Kraftwerk für die Erzeugung von Strom für die Bahn eingesetzt. Seit Samstag können Interessierte sie am Bahnhof in Kochel bewundern. „Die dauerhafte Aufstellung der Turbine an diesem stark frequentierten Ort ist ein starkes Bekenntnis der Gemeinde Kochel und für uns eine große Ehre“, sagte Klaus Engels, Direktor für den Bereich Wasserkraft Deutschland bei Uniper. „Wir freuen uns, dass die Turbine künftig deutlich sichtbar auf das historisch bedeutsame und auch heute noch für die Energiewende wichtige Walchenseekraftwerk hinweist.“

Bei strömendem Regen senkte sich ab 11 Uhr die zwölf Tonnen schwere Turbine auf ihren Bestimmungsort. Auf einem von der Gemeinde Kochel vorbereiteten Fundament wurde sie vom Schwerlast- und Montageunternehmen Lantenhammer aus Gelting millimetergenau befördert und montiert. Die Zahl der Zuschauer hielt sich bei dem Wetter aber in Grenzen. Nur wenige Kochler kamen zum Bahnhof, um sich das Ereignis anzusehen.
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Für die Turbine schließt sich an ihrem jetzigen Platz ein Kreis. Vor vielen Jahrzehnten wurde sie über den Bahnhof Kochel angeliefert. „Die Turbine repräsentiert nicht nur ein authentisches Element aus dem Walchenseekraftwerk, die Verbindung zur Standort-Gemeinde Kochel am See und zum Bahnhof als Aufstellungsort. Sie ist außerdem ein Beleg für die Nachhaltigkeit der Stromerzeugung aus Wasserkraft“, betonte Uniper-Sprecher Theodoros Reumschüssel. „Nach einer beeindruckenden Laufzeit von rund 70 Jahren wurde sie in den 1990er-Jahren ausgetauscht. Seitdem war sie im Kraftwerk Aufkirchen bei Erding untergebracht.“ Jetzt hat sie ihren langfristigen Platz gefunden. (Maria Blöckner)