Gefährliches EM-Chaos: Schwere Vorwürfe gegen Organisatoren

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Nach dem EM-Spiel zwischen England und Serbien in Gelsenkirchen warten Tausende Fans stundenlang auf ihre Abreise. Die Organisation steht in der Kritik.

Gelsenkirchen – Die Abreise nach dem 1:0-Sieg von England gegen Serbien in der Gelsenkirchener EM-Arena am Sonntagabend wurde für Tausende englische und serbische Fans sowie neutrale Zuschauer zur Herausforderung. Anschuldigungen gegen die UEFA und die Deutsche Bahn werden laut, die für die Organisation der Abreise aus der kleinsten Gastgeberstadt der Endrunde verantwortlich sind.

Tausende Fans erleben Abreise als Ärgernis

Berichte von Journalisten und Fans in den sozialen Medien zeichnen ein Bild von überfüllten Zügen und Bahnsteigen sowie einem überlasteten Transportsystem. Selbst Stunden nach dem Schlusspfiff warteten noch Tausende Fans auf eine Möglichkeit, Gelsenkirchen zu verlassen, da nur vergleichsweise wenige EM-Besucher in der Stadt untergebracht sind.

In den sozialen Medien veröffentlichte Bilder zeigen, wie Fans in den Zügen zusammengedrängt wurden und in mehreren Reihen auf den Bahnsteigen in dichtem Gedränge auf die wenigen verfügbaren Waggons warteten, um tief in der Nacht Gelsenkirchen zu verlassen. Bemerkenswert ist, dass das Spiel zwischen England und Serbien im Vorfeld als Risikospiel eingestuft wurde.

Die englischen Fußballfans mussten am Sonntag viel Geduld aufbringen.
Die englischen Fußballfans mussten am Sonntag viel Geduld aufbringen. © IMAGO/Bradley Collyer

Polizei: Keine besonderen Vorfälle nach dem Spiel

Obwohl beide Fanlager teilweise als problematisch gelten und es im Vorfeld des Spiels zu vereinzelten Ausschreitungen kam, blieben weitere Vorfälle nach dem Spiel trotz der chaotischen Abreise aus. „Die Abreise der Fans verlief weitestgehend geordnet und ohne Zwischenfälle. Aufgrund der großen Besucherströme kam es zu deutlichen Rückstauungen. Aufgrund des besonnenen Verhaltens der Zuschauerinnen und Zuschauer blieben gravierende Probleme in diesen Bereichen aus“, so die Abschlussbilanz der Polizei Gelsenkirchen.

Dennoch stellen viele internationale Journalisten kritische Fragen zur Organisation der EM in Deutschland, die im Sinne der Nachhaltigkeit auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ausgelegt ist. Dass im Fernverkehr zahlreiche Verspätungen und Zugausfälle zu bewältigen waren, war bereits im Vorfeld absehbar. Dass jedoch auch die Abreise der Zuschauermassen aus dem Stadionumfeld Probleme bereitete, wirft ein schlechtes Licht auf die Organisatoren.

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