Fast schon eine Berühmtheit: Seniorin kommt zum 87. Mal zur Kur nach Bad Tölz – „Meine zweite Heimat“

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Sagenhafte 87 Mal zur Kur in Bad Tölz: Irmgard Steinhard (Mitte, rosa Jacke) feiert mit Dr. Felicitas Stocker (Kaufmännische Leitung und Chefärztin Orthopädie der Buchberg Klinik, links daneben), Kur- und Tourismusdirektorin Brita Hohenereiter (rechts daneben) und vielen langjährigen Bekannten ihrer Aufenthalte. © Arndt Pröhl

Irmgard Steinhard ist sagenhafte 87 Mal zur Kur nach Bad Tölz gefahren. Gemeinsam mit langjährigen Weggefährten feiert sie nun ihren 90. Geburtstag.

Bad Tölz – Eine Umarmung hier, einmal Händeschütteln da. Irmgard Steinhard ist an diesem Nachmittag eine gefragte Person. Sie ist bereits zum 87. Mal in Bad Tölz zur Kur. In der Buchberg-Klinik ist sie inzwischen fast schon ein Familienmitglied. Zuletzt wurde Steinhard 90 Jahre alt. Und das wollte sie unbedingt mit ihren langjährigen Bekannten in der Kurstadt feiern. Zahlreiche Gäste sind aus diesem Anlass gekommen, doch Steinhard sticht sofort aus der Menge. Mit einem Lächeln im Gesicht verteilt sie eigens angefertigte Schokoherzen an die Gäste.

Irmgard Steinhard reist 87 Mal zur Kur nach Bad Tölz: Erinnerungen an Schafkopfabende mit den Stadträten

Irmgard Steinhard ist fast schon eine kleine Berühmtheit in Bad Tölz. Zum ersten Mal auf Kur war sie in den 1970er-Jahren, damals noch in der Oberland-Klinik. Früher fuhr sie noch selbst, heute bringen ihre Kinder die 90-Jährige nach Bad Tölz. „Wenn ich zur Kur bin, bin ich schneller gefahren, weil ich mich schon darauf gefreut habe. Und zurück habe ich immer länger gebraucht“, erinnert sich Steinhard und lacht. Die 90-Jährige wohnt in Friedberg bei Augsburg.

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Bei ihren Aufenthalten probierte sie sich im Lauf der Jahre nicht nur durch das gesamte Angebot der Kurklinik, sondern auch durch sämtliche Wirtshäuser und Kneipen der Umgebung. Früher sei sie öfter zum „Jägerwirt“ gegangen oder hätte sich zum Schafkopfen mit Tölzer Stadträten getroffen, erinnert sie sich. Eines der Wirtshäuser, in das sie besonders gern zum Tanzen gehe, habe der Volksmund als „Nahkampfbahn“ bezeichnet, sagt sie augenzwinkernd. Aber auch große Wanderungen habe sie immer sehr gern gemacht. „Bad Tölz war immer mein Jungbrunnen“, erklärt sie. Die Stadt ist mehr als ein Urlaubsort für Irmgard Steinhard. „Bad Tölz ist meine zweite Heimat geworden“, sagt sie. „Mir gefallen die Stadt und die bayerischen Menschen“, sagt die Friedbergerin.

„Halb Tölz besitzt ihre Stricksocken“

Ein Anstecker des Heiligen Leonhard ist einer ihrer ständiger Begleiter. Jährlich kommt sie bis zu dreimal. Sie habe immer selbst bezahlt, betont die gelernte Kauffrau. Auf die Frage, ob sie auch schonmal woanders auf Kur war, schüttelt sie nur den Kopf. „Ich war nie woanders und so wird's auch bleiben.“

Auch Kur- und Tourismusdirektorin Brita Hohenreiter war unter den Gratulanten. „Jeden, den sie gut kennt und mag, bestrickt sie. Wahrscheinlich besitzt halb Tölz inzwischen ihre Stricksocken“, erzählt Hohenreiter. An der Wand hängen an einer Schnur einige Paare von Steinhards Socken. „Das sind aber bei weitem nicht alle, die ich gestrickt habe.“ (Amina Nuissar/Vinzent Fischer)

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