IG-Chemie-Chef Vassiliadis kritisiert SPD-Kurs beim Mindestlohn

Der Gewerkschaftschef der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, hat vor dem Tag der Arbeit die wiederholte Einmischung von SPD-Spitzenpolitikerin bei der möglichen Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro kritisiert. „Die Mindestlohn-Kommission sollte ohne Einmischung der Politik einen Vorschlag erarbeiten, wie stark und wann der Mindestlohn angehoben wird“, sagte Vassiliadis der „Augsburger Allgemeinen“. „Die Politik sollte der Kommission keine politischen Vorgaben machen und das Thema nicht andauernd neu befeuern“, mahnte der Gewerkschaftsvorsitzende.

„Im Koalitionsvertrag steht lediglich, dass sich eine Anhebung des Mindestlohnes auf 15 Euro aus sozialen Überlegungen begründen lässt“, sagte Vassiliadis. „Das ist richtig, und das teilen wir voll und ganz“, erklärte der Gewerkschafter. „Nun muss und wird die Mindestlohn-Kommission diese Frage lösen“, betonte er. „Am Ende hat die Regierung, wenn die Kommission einen Vorschlag gemacht hat, ohnehin das letzte Entscheidungsrecht“, fügte der Chemie-Gewerkschaftschef hinzu.