"Ein für alle Mal klar": China will UN-Resolution nutzen, um Taiwan zu beanspruchen

China hat ein neues offizielles Dokument, ein sogenanntes Weißbuch, vorgelegt, um seinen Anspruch auf Taiwan zu bekräftigen. Darin beruft sich die chinesische Regierung auf eine UN-Resolution aus dem Jahr 1971, wie "Newsweek" berichtet. 

Diese hatte damals dazu geführt, dass Taiwan seinen Sitz bei den Vereinten Nationen verlor und stattdessen die Volksrepublik China offiziell als Vertreter des Landes anerkannt wurde. Laut Peking sei damit "ein für alle Mal klar", dass Taiwan ein Teil Chinas ist.

Taiwans Außenminister Lin Chia-Lung
Taiwans Außenminister Lin Chia-Lung Walid Berrazeg/Anadolu via Getty Images

USA stellen sich hinter Taiwan 

Taiwan und seine Unterstützer sehen das jedoch anders: Sie argumentieren, dass die Resolution nur die Vertretung Chinas bei den UN geklärt habe, nicht aber die Frage, ob Taiwan tatsächlich zu China gehört. Auch die USA widersprechen Chinas Sichtweise. Sie erklärten kürzlich, dass der Status Taiwans nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin „ungeklärt“ sei.

Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste internationale Partner Taiwans und unterstützen die Insel sowohl politisch als auch militärisch. So liefert Washington regelmäßig Waffen an Taiwan und stärkt dessen Position gegenüber China. 

Militärische Drohungen nehmen zu

Neben diplomatischem Druck setzt China zunehmend auf militärische Einschüchterung. Fast täglich fliegen chinesische Kampfjets in der Nähe von Taiwan, begleitet von groß angelegten Militärübungen. US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Chinas Präsident Xi Jinping seine Armee angewiesen hat, bis 2027 bereit für eine mögliche Invasion Taiwans zu sein.