Geldwäsche-Hammer: Ermittler durchsuchen Großbanken-Tochter in München – Bank verweigert Stellungnahme

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Ermittler haben in München wohl die Tochter einer bekannten italienischen Großbank durchsucht. Der Europäischen Staatsanwaltschaft zufolge wird ein Verstoß gegen das Geldwäsche-Gesetz geprüft.

Berlin – Ermittler haben einem Medienbericht zufolge die Tochter der italienischen Großbank UniCredit in München im Zusammenhang mit Untersuchungen zu möglichen Steuervergehen im Umfang von 200 Millionen Euro durchsucht. Dies berichtete die Agentur Bloomberg am Freitag (6. Dezember) unter Berufung auf eine mit der Lage vertraute Person. Bei UniCredit war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. In den vergangenen Monaten war die Bank vor allem wegen diverser Übernahme-Gerüchte, beispielsweise auch über die Commerzbank, in den Medien. Eine große heimische Konkurrentin will die Bank relativ zeitnah übernehmen.

Europäische Staatsanwaltschaft leitet in München Durchsuchungen wegen Steuerbetrug ein

Die Europäische Staatsanwaltschaft (EuStA) teilte mit, dass sie bei einer Bank in München Durchsuchungen wegen möglichen Mehrwertsteuerbetrugs eingeleitet habe. Den Namen der Bank nannte sie nicht. Laut EuStA wird gegen den Geschäftsführer einer Gesellschaft ermittelt, die mutmaßlich ausschließlich zur Abwicklung seiner Transaktionen über die Bankkonten der Firma gegründet worden sei. Der Verdächtige habe von 2016 bis 2022 Banktransfers in Höhe von insgesamt über 200 Millionen Euro auf seine Konten in Deutschland erhalten. Diese Gelder stammten von 127 verschiedenen Unternehmen in Italien und in der Slowakei.

Die italienische Großbank UniCredit: Medienberichten zufolge sollen Ermittler eine Münchner Tochter untersucht haben.
Die italienische Großbank UniCredit: Medienberichten zufolge sollen Ermittler eine Münchner Tochter untersucht haben. © Mattia Sedda / dpa

Laut Europäischer Staatsanwaltschaft wurden die Geldbeträge von Bankmitarbeitern ausgezahlt. Die Zahlungen seien genehmigt worden, obwohl sie einen Verdacht hätten auslösen müssen. In diesem Zusammenhang werde derzeit geprüft, ob die Bank die erforderlichen Sorgfaltsmaßnahmen gemäß dem Geldwäschegesetz ausgeführt habe, erklärte die Europäische Staatsanwaltschaft. (reuters, lf)

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