„Hephaistos“-Projekt: Haben Forscher bereits Spuren von Aliens entdeckt?

  1. Startseite
  2. Wissen

KommentareDrucken

Forscher haben sieben Dyson Kugeln identifiziert, die auf außerirdisches Leben hinweisen könnten. © IMAGO/Mark Stevenson

Ein Forschungsteam glaubt, Hinweise auf eine außerirdische Zivilisation entdeckt zu haben – verborgen in astronomischen Daten.

München – Sind wir alleine im Universum? Die Frage ist so alt wie die Menschheit, doch eine Antwort darauf gibt es bisher nicht. Das könnte sich ändern. Ein internationales Forschungsteam aus Schweden, Indien und Großbritannien legt in einer Studie nahe, dass die Menschheit möglicherweise bereits auf Hinweise einer außerirdischen Zivilisation gestoßen ist, die jedoch in den unermesslichen Datenmengen astronomischer Informationen verborgen sind.

Die Forschergruppe stützt ihre Annahme auf Indizien für eine Dyson-Sphäre, wie sciencealert.com berichtet. Eine solche Sphäre ist ein hypothetisches Konstrukt, das nur von hoch entwickelten, „fortschrittlichen“ Zivilisationen errichtet werden könnte. Unter „fortschrittlich“ versteht man hier die nahezu unvorstellbare technische Fähigkeit, eine Struktur um einen ganzen Stern herum zu bauen.

Nutzen außerirdische Zivilisationen durch Dyson-Sphären die gesamte Energie ihres Sterns?

Eine Dyson-Sphäre würde es einer Zivilisation ermöglichen, die gesamte Energie eines Sterns zu nutzen. Wir Menschen sind derzeit nicht in der Lage, ein derart gewaltiges und komplexes Bauwerk zu errichten – möglicherweise aber andere außerirdische Zivilisationen. Daher sucht das Forschungsteam nach Beweisen für Dyson-Sphären in bereits vorhandenen umfangreichen astronomischen Daten.

Das Projekt trägt den Namen „Hephaistos“, benannt nach dem griechischen Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Vulkane. Die Ergebnisse der Forschungsgruppe wurden im Fachjournal Monthly Notices der Royal Academy of Sciences veröffentlicht. Die Forscher suchten nach unvollständigen Sphären, die überschüssige Infrarotstrahlung abgeben würden. Infrarotstrahlung ist deshalb von Interesse, weil die Dyson-Sphäre selbst eine gewisse Menge an Energie in Form von überschüssiger Infrarotstrahlung abgibt.

Projekt „Hephaistos“ sucht nach Dyson-Sphären im Universum

Die Herausforderung besteht darin, dass Dyson-Sphären nicht die einzigen Objekte sind, die überschüssige Infrarotstrahlung abgeben. Das gilt auch für viele natürliche Objekte, wie Staubringe um kleine Sterne und Nebel. Selbst Galaxien können überschüssige Infrarotstrahlung aussenden und die Forscher somit auf eine falsche Spur führen. Um potenzielle Dyson-Sphären zu identifizieren, hat das Forschungsteam eine spezielle Software entwickelt. Der Fokus liegt auf der Erkennung von Quellen, die anomale Infrarotüberschüsse aufweisen, „die keiner bekannten natürlichen Quelle dieser Strahlung zugeschrieben werden können“, so das Forschungsteam.

Von rund fünf Millionen ursprünglichen Objekten blieben zunächst 368 Quellen und schließlich nur sieben potenzielle Dyson-Sphären übrig. Bei diesen sieben ist das Forschungsteam zuversichtlich, etwas Besonderes entdeckt zu haben, obwohl es immer noch andere Gründe geben könnte, warum sie überschüssiges Infrarot ausstrahlen.

Sieben Sterne weisen unklaren Infrarotüberschuss auf

„Das Vorhandensein warmer Trümmerscheiben rund um unsere Kandidaten bleibt eine plausible Erklärung für den Infrarotüberschuss unserer Quellen“, so das Forschungsteam. Die Kandidaten scheinen jedoch M-Typ-Sterne, sogenannte Rote Zwerge, zu sein. Trümmerscheiben um M-Zwerge sind äußerst selten.

„Nach der Analyse haben wir sieben scheinbare M-Zwerge gefunden, die einen Infrarotüberschuss unklarer Natur aufweisen“, so das Fazit der Forschergruppe. Es gibt natürliche Erklärungen für das überschüssige Infrarot, aber keine davon erklärt eindeutig dieses Phänomen bei den Kandidaten. (ak/tab)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!