In Fahrenzhausen werden Rufe nach einer Senioren-Einrichtung lauter

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Nicht immer erfreut waren die Bürgerinnen und Bürger über die Antworten der Rathauschefin bei der Bürgerversammlung in Fahrenzhausen. © Alexander Fischer

Leichtes Spiel hatte Rathauschefin Susanne Hartmann bei der zentralen Bürgerversammlung in Fahrenzhausen nicht.

Fahrenzhausen – Bürgermeisterin Susanne Hartmann sah sich am Donnerstag in der Grundschul-Aula mit einem ganzen Katalog von Fragen konfrontiert. Die Emotionen kochten vor allem bei der allgemein für mangelhaft erachteten Altenhilfe hoch. Es wurden eine ganze Reihen von kritischen Stimmen laut, die das Bemühen der Gemeinde für eine aus ihrer Sicht dringend notwendige und längst überfällige Pflegeeinrichtung für Seniorinnen und Senioren in Frage und in Abrede stellten.

Unter anderem hatte die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, Theresia Stadlbauer, angemahnt, dass einem Beschluss vom Januar 2022, wonach etwa ein Mehrgenerationenhaus mit Tages- und Kurzzeitpflege entstehen soll, bisher keine Taten gefolgt seien. Dass zu wenig getan werde in diese Richtung, der Meinung war auch Grünen-Ortsvorsitzende Alexandra Karl. In Anspielung auf die von privat betriebene Demenz-WG in Jarzt erklärte Karl: „Eine gute Einrichtung, aber wir brauchen mehr, und wir brauchen andere Formen der Betreuung“. Einer der Teilnehmer monierte, dass es bereits seit 25 Jahren Bemühungen gebe, eine Senioren-einrichtung im Ort zu schaffen. Offenbar ohne Erfolg, wie er enttäuscht feststellte.

Antwort der Bürgermeisterin stellte Fahrenzhausener nicht zufrieden

Hartmann hielt dem entgegen, dass die Gemeinde gerade dabei sei, die Problematik strukturell anzugehen. Sie verwies auf eine erst kürzlich beschlossene Zusammenarbeit mit der AfA, einer Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung. Ziel sei es, ein seniorengerechtes Quartiersmanagement auf den Weg zu bringen, so Hartmann. Mit einer Sozialraumanalyse, einer Bedarfsermittlung, der Suche nach einer geeigneten Trägerschaft und allem, was dazu gehört. Verstummen wollte die Kritik dennoch nicht.

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Die Gemeinde müsse selbst in die Vollen gehen und endlich eine Einrichtung schaffen – auf eigenem Grund und Boden –, lautete eine der konkret formulierten Forderungen. Einen Vorschlag zur Güte gab es auch: Einer der Teilnehmer, der, wie er sagte, über Unterlagen verfüge, die noch von einer Exkursion nach Wiggensbach stammten, wo man vor langer Zeit eine beispielhafte Senioreneinrichtung besichtigt habe, bot Hartmann an, sich das Material einmal anzusehen. „Das könnte interessant sein, was die damals gemacht haben“, erklärte er. Hartmann fand das eine gute Idee. „Ich mache mit Ihnen einen Termin aus und wir sichten die Unterlagen“, versprach sie.

Unmut auch wegen Photovoltaik, Spielplatz und Rathausneubau

Unmut unter den gut 70 Bürgern gab es auch im Zusammenhang mit einer Photovoltaik-Freiflächen-Anlage in Lauterbach. Ein junger Mann ärgerte sich darüber, dass man dem im Gemeinderat nicht zugestimmt hat. Und das, obwohl es sich doch um einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende handele. Hartmann erklärte, der Antrag sei nicht abgelehnt, sondern nur zurückgestellt worden. Aus Gründen der Gleichberechtigung und, um eine gemeinsame Linie zu verfolgen. Als Beispiel dafür, dass die Gemeinde alles tue, um die Energiewende voranzutreiben, nannte sie PV-Anlagen auf kommunalen Dächern wie etwa am Klärwerk.

Beim Spielplatzbau „Im Leger“ sind der Gemeinde laut Hartmann aktuell die Hände gebunden. Bevor die Baumaßnahmen, zu denen auch die Errichtung eines Regenrückhaltebeckens gehört, fortgesetzt werden könnten, gelte es erst, die Statik der Stützwände auf privatem Grund prüfen. Sie reagierte damit auf die Wortmeldung eines Anwohners, der sich wunderte, warum da nichts vorangeht.

Um etwas Geduld bat die Rathauschefin auch beim Rathausneubau. Eine Anfrage aus dem Publikum hatte auf eine Gesamtkostenschätzung und auf die Höhe der Fördermöglichkeiten abgezielt. Hartmann sagte dazu: „Das Projekt wird in Kürze im Gemeinderat öffentlich vorgestellt, und es wird über den aktuellen Sachstand berichtet.“ Dem wolle sie nicht vorgreifen, gab die Bürgermeisterin zu verstehen.

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