„Langes gelbes Pferd“: Kunstwerk für 4,5 Millionen Euro im Franz-Marc-Museum in Kochel zu sehen

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Das Gemälde „Das lange gelbe Pferd“ malte Franz Marc 1913 in Sindelsdorf. Diese Darstellung zeigt einen Ausschnitt. © Franz Marc Museum/Sammlung Ken und Julie Moelis

Ein bemerkenswertes Leihstück ist für eine begrenzte Dauer im Franz-Marc-Museum in Kochel ausgestellt. Ein US-Bürger hatte das Kunstwerk Ende 2024 im Auktionshaus Sotheby's erworben und sich anschließend beim Museum gemeldet.

Kochel am See - Über eine außergewöhnliche Leihgabe freut sich das Franz-Marc-Museum in Kochel: Seit wenigen Tagen ist das Bild „Langes gelbes Pferd“ ausgestellt. Ende 2024 wurde es vom Aktionshaus Sotheby‘s versteigert. Das Bild im Wert von 4,5 Millionen Euro kaufte ein US-Amerikaner. „Der neue Eigentümer hat sich an unser Museum gewandt und gefragt, ob wir das Bild bis 9. Juni ausstellen wollen, bevor er es in seine private Sammlung integriert“, berichtet Direktorin Jessica Keilholz-Busch. Natürlich wollte sie. „Mega“, sagt sie und strahlt.

Gemalt wurde es 1913 in Sindelsdorf

Das Bild war seit Jahrzehnten nicht mehr in Deutschland zu sehen, berichtet Keilholz-Busch. „Franz Marc malte es 1913 in Sindelsdorf, kurz nachdem er von seiner Reise nach Tirol zurückgekehrt war.“ Die Reise hatte Marcs künstlerische Auseinandersetzung mit Arbeitstieren neu entfacht – ein Thema, das ihn schon früh beschäftigte. „In dem Gemälde verbindet er strahlende Farbigkeit mit einem tiefen Gefühl der Erschöpfung“, erklärt Keilholz-Busch das Bild. Die weite Landschaft wirke zugleich bewohnt und verlassen, der große Stall im Hintergrund sei menschenleer. „Das Pferd steht still, angespannt zwischen Weg und goldenem Feld. Ein Sinnbild für Umbruch und Veränderung.“

Museum zeigt Film

Marcs Reise nach Tirol habe in seinem Werk deutliche Spuren hinterlassen, sagt die Direktorin. In dieser Zeit entstanden weitere bedeutende Bilder wie „Die Weltenkuh“, die jetzt im Museum of Modern Art in New York sei, „Das arme Land Tirol“ (im Guggenheim Museum in New York) und „Tirol“. Dieses Bild hängt in der Pinakothek der Moderne in München. In Kochel kann man auch einen Film sehen, der erklärt, welche Bedeutung die Tirol-Reise für den Künstler hatte.

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Zuletzt war „Das lange gelbe Pferd“ 1988/89 in Berlin zu sehen. Die Direktorin hat zudem eine Neupräsentation der Sammlung vorbereitet mit Fokus auf Marcs Pferdedarstellungen. „Kein anderes Motiv, kein anderes Tier hat Marc so intensiv erforscht und variiert wie das Pferd“, sagt Keilholz-Busch. Mit fast 30 Werken – darunter zahlreiche Gemälde, Skulpturen, Drucke und Zeichnungen – gewähre die Kabinettausstellung einen umfassenden Einblick in Marcs künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema. Im Museum wird derzeit im zweiten Stock umgebaut für die neue Ausstellung über Elfriede Lohse-Wächtler, die am 2. März startet.

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