Weniger als in der Vor-Corona-Zeit: Zahl der Straftaten gesunken

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Die Zahl der Straftaten im Dienstbereich der Polizei Penzberg ging im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2023 zurück. Die Polizei erfasste 901 Straftaten (Symbolbild). Davon wurden 64,7 Prozent aufgeklärt. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Polizei Penzberg hat in ihrem Dienstbereich, der bis nach Bernried und Obersöchering reicht, im vergangenen Jahr 901 Straftaten registriert. Da sind weniger als 2023 und weniger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Der größte Einsatz fand auf dem Areal des „Steigenberger Hofs“ statt.

Der Dienstbereich der Penzberger Polizei umfasst 173 Quadratkilometer. Zuständig sind die Beamten nicht nur für Penzberg, sondern auch für Iffeldorf, Antdorf, Sindelsdorf, Habach, Seeshaupt, Bernried und Obersöchering. Rund 30 800 Menschen leben in diesem Gebiet. Nur die Autobahn gehört nicht zu ihrer Zuständigkeit. 2024 hatte die Inspektion 3752 Einsätze (2023 waren es 4019 Einsätze), zu denen auch 85 Versammlungen und Veranstaltungen gehörten.

Die Polizei Penzberg legte nun den Kriminalitätsbericht für das vergangene Jahr vor. Demnach ging 2024 die Zahl der Straftaten auf 901 Fälle zurück. Im Jahr davor waren es 45 mehr. Ein Blick in ältere Statistiken zeigt: Auch im Vergleich der Jahre seit 2011 ist die Zahl der Straftaten niedrig. In dem Zeitraum schwankte die Zahl meist um die 1000 Fälle. Eine Ausnahme bildeten die Corona-Jahren 2020 bis 2022 mit deutlich geringeren Zahlen.

Die Häufigkeitszahl gibt die Penzberger Polizei für ihren Dienstbereich mit rechnerisch 2925 Fällen pro 100 000 Einwohner an. Die Zahl ist ein Gradmesser für die Kriminalitätsbelastung und ermöglicht einen Vergleich. Für ganz Bayern lag sie im vergangenen Jahr bei 4218 Straftaten pro 100 000 Einwohner. Im Landkreis Weilheim-Schongau, der sich bei der Veröffentlichung des Sicherheitsberichts als sicherster Landkreis im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd rühmte, betrug sie 2994 je 100 000 Einwohner. Die Aufklärungsquote lag im Penzberger Dienstbereich bei 64,7 Prozent, etwas geringer als im Vorjahr.

Laut Statistik ermittelte die Penzberger Polizei im vergangenen Jahr 499 Tatverdächtige. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen war hoch. Er lag demnach bei 48,5 Prozent (2023 waren es noch 32,1 Prozent). Insgesamt handelte es sich um 242 Personen.

Rohheitsdelikte und Alkoholmissbrauch

Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden betrug 22,85 Prozent, etwas weniger als im Jahr zuvor. Darunter waren 29 Kinder bis 14 Jahre, 35 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sowie 114 Heranwachsende bis 21 Jahre. Laut Polizei ging es meist um Rohheitsdelikte. Sie erklärte zudem, dass bei Kindern und Jugendlichen ein Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung von Alkoholmissbrauch liege. In solchen Fällen werden die jungen Leute den Eltern übergeben. Auch das Jugendamt werde regelmäßig informiert.

Deutlich gesunken ist die Zahl der registrierten Rauschgiftdelikte: von 59 auf 13 Fälle. Die Polizei verweist auf das Cannabis-Gesetz, das im April 2024 in Kraft trat und Cannabis sowie den pflanzlichen Wirkstoff THC aus dem Betäubungsmittelgesetz strich.

Einen Anstieg gab es bei den Diebstählen von 213 auf 240 Fälle, darunter zwölf schwere Diebstähle. Die Zahl bei der Gewaltkriminalität blieb in etwa gleich (30 Fälle). Leicht gesunken sind die Roheitsdelikte (21 Fälle) und die Sexualdelikte (25 Fälle). Einen leichten Anstieg gab es bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (118 Fälle) sowie bei der Straßenkriminalität (155 Fälle). Dazu zählen alle Delikte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel Diebstahl von Fahrrädern, aber auch sexuelle Nötigung und schwere Körperverletzung auf Straßen.

Als „herausragenden Fall“ hebt die Statistik den Großeinsatz von Polizei und anderen Sicherheitsbehörden im Mai in Penzberg und Murnau hervor. Damals war in der Berufsfachschule auf dem Areal des Steigenberger Hofs ein Mann mit Kreislaufstillstand zusammengebrochen und kurz darauf im Murnauer Klinikum gestorben. Eine Substanz, die er in einer Flasche bei sich hatte, entpuppte sich als Natriumazid, das tödlich sein kann. Über ein Dutzend Menschen wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht, rund 25 Personen in Duschzelten dekontaminiert.

Verkehrsunfälle 2024

Die Polizei Penzberg hat 2024 in ihrem Dienstbereich 703 Verkehrsunfälle registriert, 62 weniger als im Jahr davor. 24 Personen wurden ihr zufolge bei 98 Unfällen schwer verletzt (im Vorjahr 28 Personen). Es gab keine Toten. 12 Unfälle wurden laut Polizei unter Einfluss von Alkohol, ein Unfall unter Drogeneinfluss verursacht. 130 Mal kam es zur Unfallflucht, wovon 40 Fälle geklärt wurden. Die Zahl der „Kleinunfälle“, zum Beispiele leichte Auffahrunfälle und „Parkrempler“, sank leicht auf 410 Fälle.

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