Baumarkt-Kette schließt wohl weitere Filialen – und spricht von „Befreiungsschlag“
Baumärkte erleben aktuell eine harte Zeit. Auch die Kette Hellweg kämpft mit der wirtschaftlichen Lage. Jetzt will man wohl sieben weitere Filialen schließen.
Berlin – Deutschland steckt weiter in der Krise. Eine Insolvenz jagt die nächste. Die Hoffnung richtet sich jetzt auf die neue Regierung und Kanzler Friedrich Merz. Doch bis eine mögliche Wende geschafft ist, heißt es für angeschlagene Branchen: durchhalten. Besonders im Fokus sind dabei auch Baumärkte.
Die Branche steckt in einer tiefen Krise. Laut Handelsblatt sinken Umsätze und Gewinnmargen bei allen beteiligten Baumarkt-Unternehmen. Der Konkurrenzkampf nimmt zu. Jetzt muss ein Teilnehmer offenbar weitere Konsequenzen ziehen.
Baumarkt-Kette schließt weitere Filialen – „Befreiungsschlag“
Die angeschlagene Baumarktkette Hellweg wird offenbar weitere sieben Filialen schließen. Das will das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfahren haben. Schon zuvor hatte man die Märkte in Hanau und Münster dicht gemacht. Welche Filialen nun schließen sollen, ist aktuell noch nicht klar.
Hellweg bemüht sich schon seit knapp einem Jahr darum, seine wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dafür hatte man etwa im April 2024 Rabattaktionen eingeführt. So wollte man laut einem Bericht der Lebensmittelzeitung Lagerbestände loswerden. Daneben hieß es damals, dass mehr als zehn Prozent der Stellen in den Filialen gestrichen werden sollten. Von Lieferanten hatte man demnach Preissenkungen und Werbekostenzuschüsse gefordert.
Baumarkt-Kette in Schieflage – weitere Filialen schließen: ganze Branche in der Krise
Jetzt folgen offenbar die nächsten Schritte. Hellweg befindet sich gerade in einer wichtigen Phase seiner Restrukturierung. Dass nun weitere Baumarkt-Filialen geschlossen werden, wird intern als „Befreiungsschlag“ bezeichnet, berichtet das Handelsblatt. Man stehe kurz vor dem Abschluss einer Refinanzierung mit den Banken, so ein Insider zu dem Branchenblatt. Demgegenüber bestätigte Hellweg im Anschluss, dass man sich an „die geänderten Marktbedingungen“ anpassen müsse. So wolle man eine „nachhaltige strukturelle Grundlage schaffen“ und sich „auf unser profitables Standortportfolio konzentrieren“.
Die hier angesprochenen „geänderten Marktbedingungen“ treffen aktuell die gesamte Baumarktbranche. Während der Corona-Pandemie hatten sich viele Menschen in Baumärkten teils mit teuren Geräten eingedeckt. Es ging ein Trend zum Do-it-yourself um. Die Baumärkte profitierten. Doch nach der Pandemie sorgten hohe Energiepreise und Inflation für die große Ernüchterung. Auch 2024 waren die Umsätze zum zweiten Mal in Folge rückläufig.
Auch andere Baumarkt-Riesen schließen Filialen. (rjs)