Vier-Euro-Semmel „einfach nur traurig“: Bäckerei-Kunde klappt Sandwich auf und ist maßlos enttäuscht

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Ein Bäckerei-Kunde hat sich bei der Vier-Euro-Semmel mit Tomate-Mozzarella mehr vorgestellt, als das, was er nach dem Aufklappen dann sah.

München – Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben Bäckereien stark getroffen. Doch muss der Kunde deshalb so enttäuscht werden, wie dieser, der lediglich ein belegtes Brötchen für vier Euro erwerben wollte? Die Inflation in Deutschland ist für viele spürbar, insbesondere in einigen Bereichen wie dem Bäckereigewerbe, wo Preissteigerungen deutlich zu Tage treten.

„Üppig belegtes Brötchen“? Bäckerei-Kunde hat nur noch Ironie übrig, als er das Sandwich öffnet

Ein Kunde, der in der bekannten Bäckereikette BackWerk ein „üppig belegtes Brötchen für nur vier Euro“ erwarb, teilte seine Enttäuschung auf der Plattform Reddit. Ironisch hob er den oberen Teil des Ciabattas an und präsentierte den dürftigen Belag: Drei Tomatenscheiben, drei Mozzarellascheiben und ein wenig Rucola waren lieblos darauf verteilt. Dies erinnert an einen anderen Kunden, der sich über den Preis beschwerte und eine Reaktion des Bäckers hervorrief.

Der Kunde fotografierte sein gekauftes Produkt und teilte es auf der Plattform. Die Reaktionen der anderen Nutzer waren heftig. Ein Kommentar lautete: „Luft bringt Geschmack“, ein anderer riet: „Iss langsam, damit du dir den Magen nicht ausrenkst. Das scheint mir doch sehr viel für einen Menschen alleine.“ Ein weiterer Nutzer drückte es so aus: „Das sieht sehr traurig aus.“

Viele meiden offenbar mittlerweile die Kette, die zahlreiche Filialen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz betreibt. Ein Nutzer kommentierte beim Anblick des Brötchens: „Die linke Tomate hat selbst so wenig Bock auf die Scheiße und löst sich schon von selbst auf, um dieser Traurigkeit zu entkommen.“ Ein anderer Nutzer merkte an: „Wer zu BackWerk geht, anstatt einen Bäcker zu unterstützen, hat es aber auch irgendwie nicht anders verdient.“ Eine Anfrage von IPPEN.MEDIA an BackWerk blieb zunächst unbeantwortet.

Bäckereihandwerk nicht mehr attraktiv – Mitarbeiter und Azubis rückläufig

Einige kritisierten jedoch, dass der Kunde sich sofort hätte beschweren sollen. Im vergangenen Jahr teilte eine Kundin ihre Rechnung für sechs Brötchen und war schockiert. Doch auch damals wurden die Hintergründe beleuchtet. 2024 stieg die Mehrwertsteuer. „Wir heben die Preise nicht aus Spaß an. Wir können im Moment nicht kostendeckend arbeiten“, erklärte ein Bäckermeister der Deutschen Presse-Agentur. Ein weiterer Grund sei der verdreifachte Zuckerpreis.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks berichtet auf seiner Homepage: „Die Zahl der Handwerksbäckereien ist in den letzten 60 Jahren von rund 55.000 im alten Bundesgebiet auf 9.242 Betriebe mit rund 35.000 Filialen (ca. 45.000 Verkaufsstellen) im heutigen Deutschland (Stand: 31.12.2023) gesunken. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl liegt mittlerweile bei 25,4.“ 2023 waren 235.200 Personen im Bäckerhandwerk beschäftigt, 2013 waren es noch knapp 50.009 Menschen mehr. Die Zahl der Auszubildenden sank in zehn Jahren von 23.067 auf 9.997 – nur der Umsatz steigt weiter stetig, wobei auch die Inflation laut ZdDB eine Rolle spielt.

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