Führungsstil mit Prinzipien - CEO entlarvt Bewerber mit einer simplen aber starken Frage
Gary Shapiro, CEO der Consumer Technology Association (CTA), hat eine Lieblingsfrage, die er bei Bewerbungsgesprächen stellt: "Wann können Sie anfangen?" Diese scheinbar einfache Frage kann CNBC zufolge von großer Bedeutung sein.
Diese Bewerber haben beim CEO wenig Chancen
Shapiro erklärt in einem Interview, dass Bewerber, die bereit sind, innerhalb von zwei Wochen anzufangen, obwohl sie an ihren derzeitigen Job gebunden sind, bei ihm wenig Chancen haben. Er begründet dies folgendermaßen: "Ein solcher Bewerber wird uns genauso behandeln, wie er seinen vorherigen Arbeitgeber behandelt hat".
Shapiro führt weiter aus, dass er Engagement und Loyalität gegenüber dem aktuellen Arbeitgeber schätze. Dies gelte nicht für Arbeitslose. "Ich möchte einen [Arbeitnehmer], der ein gewisses Maß an Engagement für sein Unternehmen zeigt - auch wenn er seinen Job nicht mag -, und der seinen Arbeitgeber nicht im Stich lässt", so Shapiro.
Die Relevanz dieser Frage zeigte sich, als Shapiro die zukünftige Chief Operating Officer des CTA interviewte. Die Kandidatin brauchte bis zu sechs Wochen für den Wechsel, was Shapiro positiv bewertete: "Ich sagte zu ihr: 'Das ist perfekt. Sie haben den Job.'"
Vorstellungsgespräch: Es soll sich ein angenehmer Dialog entwickeln
Wer zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird, hat bereits viele Konkurrenten hinter sich gelassen und gilt als vielversprechender Kandidat. Karriereberater Christian Püttjer warnt dennoch vor Übermut, da auch die Mitbewerber gut vorbereitet sind. Laut Püttjer sollten Bewerber als angenehme und souveräne Gesprächspartner auftreten und sich nicht von heiklen Themen einschüchtern lassen. Personalchefs wollen meist nicht auf Schwächen herumreiten, sondern sehen, wie gut der Bewerber auf schwierige Fragen antworten kann.
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Ein Vorstellungsgespräch sollte nicht in eine Kampfsituation ausarten, vielmehr soll sich ein angenehmer Dialog entwickeln. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl möglicher Fragen, auf die sich Bewerber gut vorbereiten können, sagt Püttjer. Wer versteht, was hinter scheinbar schwierigen Fragen steckt und darauf clever antwortet, hat gute Chancen im Gespräch zu punkten.
Expertin: "Es ist wichtig, die Spielregeln zu kennen"
Auch eine korrekte Begrüßung kann den Verlauf eines Bewerbungsgesprächs maßgeblich beeinflussen. Brigitte Herrmann ist Expertin für Bewerbungsgespräche und erklärt unter anderem: "Es ist wichtig, die Spielregeln zu kennen. Bewerber sollten niemals als Erster die Hand ausstrecken, sondern darauf warten, dass der Personaler oder Fachabteilungsleiter dies tut, da diese in der Hierarchie höher stehen. Augenkontakt und ein freundliches Lächeln sind ebenfalls essenziell, um Sympathie zu wecken."