Statik-Probleme am Jexhof: Großer Stadl bis auf weiteres gesperrt

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Der Jexhof © Osman

Am Jexhof herrscht Unmut. Der große Stadl ist wegen Statikproblemen gesperrt - und der erwünschte Glasfaser-Anschluss bleibt wohl ein Traum.

Schöngeising – Im großen Stadel auf dem Jexhof gibt es viel zu bestaunen – historische Landmaschinen, eine Kutsche, ein altes Motorrad. Doch derzeit sind die Tore fest verschlossen. Der Stadel ist gesperrt. Es gibt Zweifel an der Standsicherheit des Gebäudes. Bei Museumsmitarbeitern und im Förderkreis ist der Unmut groß ob der Einschränkungen, die auch Besucher betreffen.

Dezember-Schnee

Nach den starken Schneefällen im vergangenen Dezember schickte das Landratsamt einen Statiker zum Bauernhofmuseum. Der Christkindlmarkt musste verschoben werden, bis der Schnee weggetaut war. Bereits damals sei dem Landratsamt dringend empfohlen worden, den Stadel für den Publikumsverkehr zu sperren, teilt eine Behördensprecherin mit. „Auf Grundlage der Bayerischen Bauordnung müssen Gebäude einen Nachweis zur Standsicherheit haben, insbesondere Gebäude mit weitgespannten Tragwerken, wie der große Stadel. Dieser Nachweis fehlt.“ Derzeit werde die Statik des Gebäudes berechnet.

Im Bauernhofmuseum kann man die Aufregung nicht verstehen. „Die Sperrung ist eine Maßnahme, die nicht nur wir, sondern auch Fachleute nicht nachvollziehen können“, schimpft Uta Lutz, die Vorsitzende des Fördervereins Jexhof. Man habe einen weiteren Statiker hinzugezogen, der keine Probleme sehe.

Betrieb erschwert

Der Betrieb des Bauernhofmuseums ist nun erschwert. Besucher können die Anlage nicht durch den regulären Zugang betreten, da dieser direkt in den großen Stadel mündet. Stattdessen führt der Weg durch den schmalen Flur des Wohnhauses, was nicht ideal ist – zumindest nicht für Menschen mit Kinderwagen oder Rollatoren, oder bei Veranstaltungen mit vielen Besuchern. Auch das museumspädagogische Angebot muss eingeschränkt werden. Die für Sonntag geplante Führung „Vom Hakenpflug zum Hydraulik-Bulldog“ muss ausfallen.

Uta Lutz befürchtet, dass der Jexhof ohne den Stadel weniger Besucher anziehen wird. „Gerade Familien mit Kindern gehen mit Freude da durch.“ Außerdem betreibe der Wirt dort im Sommer eine zweite Getränketheke. „Wir appellieren eindringlich an die zuständigen Stellen im Landratsamt, hier zügig Abhilfe zu schaffen“, sagt die Fördervereinsvorsitzende. Aus dem Landratsamt heißt es, man arbeite „mit Hochdruck“ daran, den Stadel sobald als möglich wieder freizugeben. Sollte sich allerdings herausstellen, dass statische Ertüchtigungsmaßnahmen notwendig sind, müssten zunächst bauliche Maßnahmen stattfinden, bevor wieder Publikum ins Gebäude darf.

Glasfaser-Anschluss bleibt ein Traum

Unterdessen muss man auf dem Jexhof noch eine weitere Enttäuschung schlucken. Aus dem lange gewünschten Glasfaseranschluss wird nichts. Dieser wäre notwendig, um eine stabile Internetverbindung zu bekommen und ein modernes Kassensystem mit Online-Buchungsfunktion zu installieren. „Unser Satellitenanschluss kann das nicht leisten“, sagt Museumsleiter Reinhard Jakob. Buchungen laufen über das Landratsamt, zu dem man keine stabile Internetverbindung habe. „Wir wissen hier nie, ob Veranstaltungen ausgebucht sind oder ob es Sinn hat, über die sozialen Medien noch Werbung zu machen.“

Auch auf die Datenbank des Museumsdepots in Unterschweinbach habe man vom Jexhof aus keinen Zugriff. Reinhard hatte gehofft, dass der Anschluss im Zuge des Breitbandausbaus in Schöngeising erfolgen würde. Doch dafür müsste von der Kreisstraße bis zum Jexhof ein Leitungsgraben erstellt werden, und das sei zu teuer, winkt der Landkreis ab. Die Hoffnung, dass man ein Leerrohr der Brucker Stadtwerke nutzen könnte, hat sich zerschlagen. Ein solches Leerrohr sei nicht vorhanden, teilt das Landratsamt mit.

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