Klare Botschaft nach Wahlsieg: Kanadas Premier will sich Trump nicht beugen

Die Liberale Partei des kanadischen Premierministers Mark Carney hat die Unterhauswahlen gewonnen. Der ehemalige Zentralbänker und politische Neuling erklärte laut „CNN“, dass sein Land niemals den Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump nachgeben werde. Die USA würden Kanada nicht kontrollieren. Carney betonte, dass Trump versuche, Kanada zu schwächen und letztlich zu übernehmen. „Wir sind über den Schock des amerikanischen Verrats hinweg, aber wir werden die Lektionen nie vergessen“, so der Premier. Vor der Wahl galt die Liberale Partei als chancenlos. „Wir waren im Dezember tot und begraben. Jetzt werden wir eine Regierung bilden“, so der ehemalige Justizminister David Lametti.

Ein beispielloses Comeback

Trumps Drohungen, Kanada zum 51. Bundesstaat zu machen, lösten im Land Empörung aus. Dies führte zu einem politischen Erdbeben. David Coletto vom Meinungsforschungsunternehmen Abacus erklärte laut „Guardian“: „Der Umschwung in den Umfragen war absolut beispiellos". Für die Konservative Partei von Pierre Poilievre war das Wahlergebnis dagegen entäuschend. Trotz starker Umfragewerte vor der Wahl verloren sie ihren Vorsprung. Die Kleinparteien verloren ebenfalls stark. Die NDP, einst ein starker Partner der Liberalen, erreichte zweiten Mal in ihrer Geschichte nicht die nötigten Sitze für den offiziellen Parteistatus.

Kommt die politische Wende?

Nur neun Tage nach Carneys Amtsantritt rief er Neuwahlen aus. Hätte er verloren, wäre er der kürzest dienende Premierminister Kanadas geworden. Doch sein Sieg kann nun eine politische Wende im Land einläuten. Ian Laroque, ein Mitarbeiter in Carneys Wahlkreis Ottawa, betonte: „Er war kein typischer Politiker, aber genau der Mensch, den wir brauchen".