Reaktionen nach Weihnachtsmarkt-Anschlag - Terrorismus-Experte über Magdeburg-Täter: „Das hatte ich nicht auf dem Zettel“

Terrorismus-Experte Neumann über den Täter: „Das hatte ich nicht auf dem Zettel“

07.18 Uhr: Auf den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt reagiert der deutsche Terrorismus-Experte Peter Rudolf Neumann fassungslos: „Nach 25 Jahren in diesem „Geschäft denkst Du, nichts könnte Dich mehr überraschen“, schreibt Neumann auf der Plattform X. „Aber ein 50-jähriger, saudischer Ex-Muslim, der in Ostdeutschland lebt, die AfD liebt und Deutschland für seine Toleranz gegenüber Islamisten bestrafen will - das hatte ich wirklich nicht auf dem Zettel.“

Bei dem mutmaßlichen Anschlag wurden am Freitagabend in Magdeburg mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 60 weitere Menschen verletzt. Die Lage im Newsticker .

Oberbürgermeisterin unter Tränen

07.00 Uhr: „Wir werden eine lange Zeit zum Trauern brauchen“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris am Abend unter Tränen vor Journalisten sichtlich fassungslos. „Wir werden das alles umfassend aufarbeiten.“ Was wir zum dem Anschlag in Magdeburg wissen und was nicht.

Von der Leyen: „Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden“

06.55 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verurteilte die Attacke. „Meine Gedanken sind heute bei den Opfern der brutalen und feigen Tat in Magdeburg“, schrieb sie auf der Plattform X. Ihr Beileid gelte den Angehörigen und Freunden, ihr Dank der Polizei und den Rettungskräften. „Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden.“

Videos sollen zeigen, wie die Polizei  den mutmaßlichen Täter nach einem Anschlag in Magdeburg festnimmt.

Bundeskanzler Scholz: „Stehen an der Seite der Magdeburger“

06.40 Uhr: Bundeskanzler Scholz schrieb auf der Plattform X: „Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“ Auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) zeigte sich entsetzt und sprach von einem feigen Anschlag. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte den Rettungskräften und schrieb: „Die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest wurde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen.“

Scholz und Faeser reisen am Samstag nach Magdeburg

Vier Tage vor Heiligabend rast ein Autofahrer mitten über den Magdeburger Weihnachtsmarkt - es gibt zwei Tote und Dutzende Verletzte. Die Motive des festgenommenen Tatverdächtigen für den mutmaßlichen Anschlag sind noch unklar. „Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht“, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage. Am Samstag wollen Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD) nach Magdeburg kommen. Am Abend soll es im Dom eine Gedenkfeier geben.

Momentan gehen die Ermittlungsbehörden laut Polizei von einem Einzeltäter aus. Der 50-Jährige aus Saudi-Arabien war am Tatort von Einsatzkräften gestellt und festgenommen worden. Der Verdächtige sei Arzt, lebe und arbeite in Bernburg, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Der Täter raste laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt. Das Außenministerium in Saudi-Arabien verurteilte die Tat.

Bei dem mutmaßlichen Anschlag wurden am Freitagabend in Magdeburg mindestens zwei Menschen getötet und mindestens 60 weitere Menschen verletzt.