Gefährlicher Virus breitet sich in Italien aus: Zwölf neue Infektionen und ein weiterer Todesfall gemeldet
Hohe Temperaturen und wachsende Mückenpopulationen erhöhen das Risiko weiterer Ausbreitung. Italiens Behörden schlagen Alarm.
Rom – In der italienischen Region Latium wurden zwölf neue Infektionen mit dem West-Nil-Virus bestätigt. Elf der Betroffenen zeigen grippeähnliche Symptome mit Fieber und werden zu Hause überwacht. Eine Person leidet unter einem neurologischen Syndrom, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos berichtete.
Zuvor wurde in Kampanien ein weiterer Todesfall bekannt. Es ist bereits der vierte in der Region. Insgesamt stieg damit die Zahl der mit dem Virus in Verbindung gebrachten Todesfälle in Italien auf neun, davon acht allein in diesem Jahr. Drei Todesopfer meldete man in Latium.
Behörden verstärken Gegenmaßnahmen
Die Behörden riefen die Bevölkerung zu besonderer Vorsicht auf. Vor allem heiße und feuchte Witterung begünstigt die Ausbreitung von Stechmücken, die das Virus übertragen. Empfohlen werden Insektenschutzmittel, lange Kleidung sowie gut gesicherte Fenster und Türen.
Neben der intensiveren Überwachung in betroffenen Regionen wie Latium und Kampanien richten die Gesundheitsbehörden ihren Blick auch auf andere Gebiete mit ähnlichen Umweltbedingungen. Sie wollen Ausbrüche frühzeitig erkennen und eindämmen.
Klimawandel und neue Verbreitungsgebiete
Fachleute sehen die Ausbreitung des West-Nil-Virus auch als Hinweis auf sich ändernde Bedingungen für mückenübertragene Krankheiten in Europa. In den letzten Jahren traten Fälle zunehmend auch weiter nördlich auf. Vermutlich stecken klimabedingte Verschiebungen der Mückenpopulationen dahinter.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Gesundheitsexperten betonen, wie wichtig Vorbeugung, Erkennung der Symptome und frühe Diagnose sind, um schwere Verläufe zu verhindern. Die jüngsten Entwicklungen zeigen deutlich, wie ernst die Bedrohung durch das Virus genommen werden muss. (Redaktion)
Weitere Quellen: ANSA, Il Fatto Quotidiano, Leggo, Il Messaggero, Il Giornale, BalkanWeb