Für Besorgnis bei Mietern und Anwohnern sorgen die Neubaupläne an der Römerstraße. Jetzt hat der Bauherr erklärt, was er dort genau vorhat.
Die bestehenden Wohnblocks der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an der Ecke Steinlestraße/Römerstraße werden abgerissen und stattdessen deutlich größere Neubauten errichtet. Davon war erstmals die Rede, als Weilheims Stadtrat im Juni 2022 beschlossen hat, für diesen Bereich einen Bebauungsplan mit dem Namen „Lindenstraße II“ aufzustellen. Der konkrete Entwurf dafür zog sich noch einige Jahre, die Öffentlichkeitsbeteiligung dafür begann im Juli 2025. Und spätestens mit Auslegung der Pläne zeigten sich auch Sorgen und Befürchtungen betroffener Mieter und Nachbarn.
Nach Berichten der Heimatzeitung über das Projekt hat die BImA nun in Form einer Pressemitteilung erklärt, was sie in diesem Quartier genau vorhat – und auch einen Zeitplan dafür vorgelegt. Demnach sollen auf den bundeseigenen, insgesamt 4700 Quadratmeter großen Grundstücken spätestens in neun Monaten die Bauarbeiten beginnen. Bislang befinden sich 33 Wohnungen an diesem Standort, künftig werden es laut BImA „60 dringend benötigte Wohneinheiten sein, die zu einem bezahlbaren Preis vermietet werden“. Zielgruppe für die Wohnungen sind Bundesbedienstete, also etwa Beschäftigte von Zoll, Bundespolizei oder Bundeswehr.
Die vier bisherigen Gebäude auf dem Areal, erbaut Anfang der 1950er Jahre und der Mitteilung zufolge „zum Teil bereits leerstehend“, seien „überaltert“ und sollen durch fünf neue Mehrfamilienhäuser ersetzt werden, „die barrierearmes Wohnen nach modernen energetischen Standards ermöglichen“. Dabei setze der Bund auf „Modulbaulösungen, die ein schnelles und effizientes Bauen ermöglichen und Baulärm und -schmutz für die Nachbarschaft auf ein Minimum reduzieren“. Laut Bebauungsplan-Entwurf haben die Neubauten jeweils drei bis vier Stockwerke.
Suche nach Lösungen ohne Kündigungen
Der erste Bauabschnitt startet nach Angaben der Bundesanstalt „ab dem dritten Quartal 2026“ und umfasst den Bereich Steinlestraße 38, wo zwei neue Gebäude errichtet werden. Im Anschluss beginne der zweite Bauabschnitt, der den Bau einer Tiefgarage und den Neubau von drei Gebäuden im nördlichen Bereich der Liegenschaft umfasst. Nach jetzigem Stand sollen die Arbeiten an beiden Bauabschnitten Ende 2029 abgeschlossen sein.
Die Baumaßnahme erfordere, dass die Mieter „sukzessive aus ihren jetzigen Wohnungen ausziehen müssen“, so heißt es in der Mitteilung des Bundes weiter. Oberstes Ziel dabei sei, „für alle Betroffenen möglichst tragbare und einvernehmliche Lösungen zu finden, ohne Kündigungen aussprechen zu müssen“. Deshalb fänden „fortlaufend Gespräche statt, um die Mieterinnen und Mieter bestmöglich zu unterstützen und Ersatzwohnungen zu finden“. Durch die zeitliche Aufteilung der beiden Bauabschnitte bestehe insbesondere für Betroffene des nördlichen Bereichs die Möglichkeit, in eine Wohnung der bis dahin bereits fertiggestellten Gebäude an der Steinlestraße umzuziehen. Nach Abschluss der Maßnahme, so betont die BImA, hätten alle Mieter „die Möglichkeit, eine der fertiggestellten Wohnungen zu beziehen“. Angaben zu den voraussichtlichen Mietpreisen finden sich in der Mitteilung jedoch nicht.