Sicherheit im Bahnhofsviertel: Oberbürgermeister setzt Task Force ein

Die Nachricht schockte die Stadt: „28-Jährige im Alten Botanischen Garten vergewaltigt“: Genau ein Jahr ist das her. Dabei ist der kleine Park seit geraumer Zeit Schauplatz für Übergriffe, Gewalt und Drogengeschäfte. Delikte, deren Zahl rund um den Hauptbahnhof immer mehr steigt. Deshalb will die Polizei den Alten Botanischen Garten nun mit Videoüberwachung ausrüsten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist das nicht genug: Er fordert ein ganzes Maßnahmenpaket, mit dem die Kriminalität im Bahnhofsviertel gestoppt werden soll. Zur Umsetzung hat der Rathaus-Chef jetzt eine Task Force einberufen.
„Ich habe angeordnet, diesen Entwicklungen ab sofort deutlich entgegenzuwirken und alles Notwendige zu veranlassen, um einer Verfestigung dieser Situation entgegenzuwirken“, teilt Reiter mit. Die Federführung der Task Force liegt beim Kreisverwaltungsreferat, das sich um Sicherheitsfragen kümmert. „Dieses soll mit den zuständigen anderen städtischen Referaten und der Polizei in den verschiedenen Handlungsfeldern und an problematischen Örtlichkeiten sofort Maßnahmen ergreifen, um hier wieder vernünftige Zustände zu erreichen.“ Vorausgegangen war am Montagabend ein Rundgang mit der Polizei im Bereich Hauptbahnhof, Alter Botanischen Garten, Karl-Stützel-Platz und der Schützenstraße. Letztere hat sich in jüngster Zeit stark zum Negativen verändert. Nach der Pleite der Signa-Gruppe stehen dort sowohl der Historische Hertie, als auch die einstigen Galeria-Karstadt-Standorte leer. Die Folge laut Reiter: „Sichtbare Verwahrlosungstendenzen.“ Wie berichtet, suchen Obdachlose und Drogenabhängige die Bauruinen auf. Nun ist es an der Task Force, Maßnahmen zu ergreifen. Alle zwei Wochen will sich Reiter direkt Bericht erstatten lassen.