Vorfall erschüttert Italien: Mann bringt leblose Frau ins Krankenhaus – und wird verhaftet

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Ein Mann bringt seine Frau ins Krankenhaus, doch zu diesem Zeitpunkt kommt jede Hilfe schon zu spät. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

In Italien behauptet ein Mann, seine Frau sei bei einem Treppensturz ums Leben gekommen. Doch die Ärzte sind sich sicher, dass er lügt.

Rom — In Italien wurde ein Mann wegen des mutmaßlichen Mordes an seiner Frau festgenommen: Am Mittwoch (3. Januar) brachte er seine tote Frau in ein Krankenhaus in der Nähe von Rom. Er behauptete, die 71-Jährige sei im Haus der Familie versehentlich die Treppe hinuntergestürzt. Doch bei einer Untersuchung stellten die Mediziner fest, dass seine Aussage nicht mit den Verletzungen der Frau übereinstimmte. Sie verständigten daraufhin die Polizei, die den Mann festnahm. Darüber berichtet das Nachrichtenportal stol.it.

Die Polizei arbeitet derzeit an der Aufklärung des Falls und hat eine Autopsie veranlasst, um die genaue Todesursache festzustellen. Bei einer ersten Inspektion des Hauses fanden die Ermittler Gegenstände mit Blutspuren, die auf Gewalteinwirkung hindeuten. Frühere Beschwerden über häusliche Gewalt seitens der Frau habe es der Polizei zufolge allerdings nicht gegeben. Sie leitete gemeinsam mit ihrem Mann einen Landwirtschaftsbetrieb in der Gemeinde Sant‘Oreste 46 nördlich von Rom.

Video zeigt: Femizid an Guilia Cecchettin erschüttert Italien

Es handelt sich um den ersten mutmaßlichen Frauenmord in Italien 2024. Allerdings wurde das Land kurz vor Jahresende von mehreren sogenannten Femiziden, erschüttert. Als Femizid wird ein Akt geschlechtsbezogener Gewalt bezeichnet, bei dem meist die Partner oder Ex-Partner der Frauen zu Tätern werden. Besonders der Mord an der jungen Studentin Guilia Cecchettin schockierte das Land und veranlasste viele Menschen gegen die zunehmende Gewalt an Frauen zu demonstrieren.

Einer Statistik des Innenministeriums zufolge wurden in Italien 2023 über 100 Frauen durch geschlechtsbezogene Gewalt getötet. Als Reaktion plant die italienische Regierung nun einen Gesetzentwurf, der dazu beitragen soll, Frauen besser zu schützen. Zusätzlich soll eine Kampagne gegen Frauenmorde ins Leben gerufen werden. Auch in Deutschland stellten Femizide ein immer größeres Problem dar. SPD-Rechtsexperten forderten vor Kurzem lebenslange Haft für Täter. (jus)

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