Mitarbeiter verlieren Jobs: Nach 100 Jahren ins Ausland verlagert – Traditionsunternehmen muss Werk schließen
Der traditionsreiche Hersteller Tramag aus Franken meldete Anfang des Jahres Insolvenz an. Die Firma wurde nun verkauft – das Werk in Fürth muss jedoch schließen.
Fürth – Bereits seit 1923 stellt Tramag Transformatoren und Drosseln (Stromspulen) für verschiedene Branchen her. Anfangs für die Spielzeugindustrie, später auch für Industrie und Medizintechnik. Die Insolvenzanmeldung am 3. Januar 2024 habe alle in der fränkischen Firma geschockt, wie es in einer damaligen Mitteilung hieß. „Da mussten wir uns schon mal kräftig durchschütteln und diese Information erst einmal sacken lassen.“ Die positive Prognose für das Traditionsunternehmen aus Fürth motivierte alle weiterzumachen, man hoffte auf eine Lösung.
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Traditionshersteller schließt sein Werk in Fürth: Mitarbeiter verlieren ihre Jobs
Nach über vier Monaten der Investorensuche kam dann die erlösende Nachricht: Ein Käufer wurde gefunden. „Wir sind stolz, neues Mitglied der Redur und der Phoenix Mecano Familie zu sein“, erklärte die Firma Anfang Mai. Insolvenzverwalter Patrick Meyerle gab bekannt, dass Redur die Produktion in Fürth zunächst aufrechterhalten will, aber dann die Produktion „sukzessive zum Tochterunternehmen ismet transformatory s.r.o. nach Tschechien verlagern“ möchte. Heißt konkret: Die Produktion wird ins Ausland verlagert und findet in Zukunft nicht mehr in Franken statt.
Für das Werk in Fürth bedeutet dies das Ende. „Ein langfristiger Weiterbetrieb des Werks in Fürth ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, da die Produktion am hiesigen Standort nicht profitabel ist“, so die Begründung. Die Mitarbeiter der Produktion müssen daher bis Jahresende nach und nach ausscheiden. „Einen Sozialplan und einen Interessenausgleich hat Patrick Meyerle mit dem Betriebsrat bereits abgeschlossen.“
Mitarbeiter aus der Verwaltung sowie dem Vertreib werden vom Investor übernommen. Tramag-Geschäftsführer und Gesellschafter Stefan Ammon bleibt ebenfalls an Bord. „Die nun erzielte Lösung ist das bestmögliche Ergebnis“, erklärte Meyerle abschließend.
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