Weidegenossen sind zurück: 130 Vierbeiner kehren nach Mittenwald heim
Nach den Ziegen und Schafen sind auch die Kühe nach ihrem Almsommer rund um die Brandle-Alm zurück. Über 1.000 Zuschauer verfolgten am Sonntagmittag, wie Hirte Thomas Reindl mit Freundin Andrea Niggl an der Spitze und von vielen Helfern und Auftreibern begleitet, mit 130 Stück Vieh von 30 Besitzern von der Seinsalm durch Mittenwald zur Herbstweide im Ried zog.
Mittenwald - „Warum sind die Tiere nicht geschmückt?“ wurde Johann Hörmann als Chef der Weidegenossen von vielen der über 1.000 Zuschauern gefragt. „Weil wir durch Blitzschlag und Absturz vier Tiere verloren haben“, begründete der Schuster-Hanni, „aus Tradition und Respekt wird deshalb kein Tier geschmückt“. Die Weidegenossen mussten wegen Regen schon am Freitagabend die rund um die Seins-Alm verstreuten Tiere zusammentreiben. Anfang Juni hatte Reindl die Herde an der Ried-Alm übernommen.
Nach drei Wochen ging es zur Seins-Alm und ab Mitte Juli zur Brandle-Alm und jetzt auf dem gleichen Weg zurück. Normalweise werden die Tiere „publikumsträchtig“ auf die Weide am Zunterer-Stall getrieben, damit sie dort von den Besuchern des Almfestes bewundert werden können. „Wegen den ungünstigen Wetterbedingungen“, so Hörmann, „haben wir die Herde direkt auf die Ried-Alm getrieben“.
Für die vielen Zuschauer gab es rund um den Zunterer-Stall, in der Maschinenhalle und im Festzelt trotzdem genügend Abwechslung. Für bayerische Schmankerl sorgte Alpenrose-Wirt Josef Zunterer junior mit einem vierköpfigen Team. Für Getränke sorgte der Gebirgs-Trachten-Verein um Franz Lipp mit 35 Helfern und für Kaffee und Kuchen die 25 Mittenwalder Landfrauen. „Den Reinerlös“, so die erste Ortsbäuerin Annemie Noder, „werden wir heuer der katholischen Dorf- und Betriebshilfe Garmisch-Partenkirchen spenden“.
Daneben wartete noch ein Bauernmarkt mit regionalen Produkten auf die vielen Hundert Besucher. Die Kühe, Kälber und Ochsen bleiben noch bis Sonntag, 20. Oktober (Kirchweih) auf ihrer Herbstweide. „Dann werden sie an ihre Besitzer zurückgegeben“, so Hörmann junior, „die Weidegenossen können auf ein gutes Ende dieses Almsommers anstoßen“.
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