„Aber nicht so, wie beabsichtigt“ - Psychologe über Trump-Attentat: „Der Schütze hat wohl die US-Wahl entschieden“

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Evan Vucci/AP/dpa Beschert das Attentat Trump den Wahl-Sieg?

Ein Schütze hat wohl die Präsidentenwahl entschieden. Aber nicht so, wie er es geplant hatte. Trumps „Wiederaufstehen“ könnte dem Ex-Präsidenten den Sieg bescheren. Wie ein Psychologe die Ereignisse in den USA einschätzt.

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In den USA hat ein Scharfschütze auf Donald Trump das Feuer eröffnet. Während einer Wahlkampfrede hagelte es auf einmal Kugeln auf den Ex-Präsidenten. Die Bilder gehen um die Welt.

Über den Gastautor

Professor Dr. Florian Becker ist Diplom-Psychologe und Autor des Buches „Positive Psychologie – Wege zu Erfolg, Resilienz und Glück“. Er forschte und lehrte lange an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, ist im Vorstand der Wirtschaftspsychologischen Gesellschaft und hat eine Professur an der Technischen Hochschule Rosenheim. In Beratungsprojekten und Vorträgen zeigt er, wie Psychologie Menschen effektiver und glücklicher macht, wie Menschen Motivation entfesseln und Resilienz aufbauen.

„Fight! Fight! Fight!“: Ein Ikonisches Symbol

Kurz danach steht Donald Trump auf, blutend, reckt die Faust in den Himmel vor der US-Flagge und ruft: „Fight! Fight! Fight!“ Die Menge jubelt.

Ein entscheidendes Symbol. Ikonisch. Das dürfte es gewesen sein mit dem Wahlkampf. Denn auch dort entscheidet die Psychologie. Statt traumatisiert liegen zu bleiben, verwirrt zu reagieren oder zu jammern, hat Donald Trump damit volle Einsatzfähigkeit und hohe Resilienz unter härtesten Bedingungen gezeigt.

Sein Team wird das aufgreifen. Die Botschaft an die amerikanischen Wähler wird sein: „Was manche Menschen zerstört – das macht ihn nur stärker. Sie wollten ihn zerstören, zerbrechen, beseitigen... Doch sie haben ihn nur stärker gemacht.“ Und die USA sind auf der Suche nach einem starken Präsidenten mit hoher Resilienz.

Eine Kultur, die „Wiederaufstehen“ fordert

In den USA ist das „Wiederaufstehen“ wenn man am Boden liegt, ungleich geschätzter als bei uns. Es gehört zur DNA des American Dream. Wo bei uns in Deutschland eher eine Opfer-Kultur besteht, die nicht einfordert, wieder aufzustehen haben Amerikaner völlig andere Erwartungen. Sie sehen jeden Menschen als selbst zuständig für seinen Erfolg.

Zugespitzt formuliert gilt in den USA: Du liegst nicht am Boden, weil du hingefallen bist, sondern weil du nicht wieder aufgestanden bis. Entsprechend erwartet man und zelebriert das, wenn Menschen resilient sind, wieder aufstehen, weiterkämpfen.

Trump hat hier für alle Amerikaner sichtbar symbolisch US-Werte vollzogen und vorgelebt. Das sind unschätzbar viel Pluspunkte im Wahlkampf nach meiner Einschätzung.

War es das für Biden, hat der Schütze eigentlich ihn endgültig erledigt? Oder wird es Trump weiter schwer haben, wieder US-Präsident zu werden? Die Börsen zeigen uns, was die Meisten denken...

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Als Psychologe finde ich das Thema Resilienz unglaublich spannend und wichtig für jeden Menschen. Denn tatsächlich gilt: Was manche Menschen schwächt, traumatisiert, zerbrechen lässt – das macht andere nur stärker. Sie wachsen sogar daran.

Diese Menschen treten aus einer schweren Lebenskrise, Krankheit, Gewalterfahrung, Kriegserlebnissen umso handlungsfähiger, stabiler und stärker hervor. Mittlerweile gibt es den Begriff 'post-traumatic growth' um das zu beschreiben. Was macht diese Menschen besonders? Was können wir von ihnen lernen, damit mehr Menschen von Post-Trauma-Wachstum profitieren?

Das erforsche ich als Psychologe, diese Fragen treiben mich an. In meinem aktuellen Buch „Positive Psychologie: Wege zu Erfolg, Resilienz und Glück“ gehe ich diesen Fragen nach und zeige, was manche Menschen nahezu unaufhaltsam macht.